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Blue Skies by T.C. Boyle

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pauline1512's review against another edition

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reflective fast-paced

Plot- or character-driven? Character
Strong character development? No
Loveable characters? No
Diverse cast of characters? No
Flaws of characters a main focus? Yes

2.75

restoller's review against another edition

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challenging dark emotional hopeful reflective tense

3.5

greppel's review against another edition

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5.0

Herrliche Parodie auf unsere Gegenwart

Wie konnte T. C. Boyle es nur wagen, diesen Roman zu schreiben? Die Frage ging mir direkt nach Lesen der letzten Seite durch den Kopf. Selten hatte ich das Gefühl, die Menschheit derart verhöhnt zu sehen wie in Blue Skies und muss zugeben, es war mir ein absoluter Genuss. Boyle beschreibt eine nicht genau datierte, aber nah wirkende Zukunft, in der die klimatischen Veränderungen unserer Zeit immer größeren Einfluss auf das alltägliche Leben der handelnden Personen haben.

Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von drei sich abwechselnden Personen. Catherine (Cat) lebt mit ihrem Lebensgefährten Todd in einem Strandhaus in Florida und möchte ihre stagnierende Influencer-Karriere pushen, indem sie sich eine Tigerpython kauft, die ihren Social Media Posts das gewisse Etwas verleihen soll. Ihr Bruder Cooper lebt in Kalifornien und verdingt sich als Entomologe, bis er durch einen Zeckenbiss seinen rechten Unterarm verliert und sich folglich dem Alkohol und Selbstmitleid ergibt. Die Mutter der beiden, Ottilie, lebt mit Vater Frank ebenfalls in Kalifornien und bemüht sich, ihrem auf nachhaltigen Lebensstil bedachten Sohn gerecht zu werden, indem sie ihre Ernährung auf Insekten umstellt. Während in Kalifornien ein Hitzerekord nach dem anderen aufgestellt wird und Dürre und Großbrände zum Alltag werden, wird Florida auch abseits der Hurrikansaison von schweren Stürmen und Dauerregen heimgesucht und die Sonne ist teilweise über Wochen nicht zu sehen. Diese äußeren Bedingungen machen sich auch im Alltag von Mutter, Sohn und Tochter bemerkbar und beeinflussen deren Leben erheblich.

Virtuos, wie man es von ihm gewohnt ist, entwirft T. C. Boyle Charaktere, auf die man zunächst einmal verächtlich herabschaut oder sich zumindest fragt, wie man bloß so sein könne. Aber gleichzeitig verleiht er ihnen genug Menschlichkeit, um sie so nahbar und zugänglich zu machen, dass man mit ihnen fühlt und in gewissen Momenten sogar Sympathie empfindet. Dazu kommt die für den Autor typische nonchalante Erzählweise, die den eigentlich dramatischen Geschehnissen ein wenig Drama entzieht und sie dadurch absurd komisch erscheinen lässt. Thematisch hat T. C. Boyle meiner Meinung nach ins Schwarze getroffen und dabei seinen großartigen Humor perfekt in Szene gesetzt. Für mich schon jetzt ein Lesehighlight im Jahr 2023.