Reviews with content warning for War - La vieja tierra

Die wechselnden Perspektiven fand ich an sich schön, allerdings sind die jeweiligen Sichten auch unterschiedlich sympathisch. Der klassistische Blick auf die Landbewohner sollte unsympathisch sein (was sehr gut aufgegangen ist), aber wie ironisch der umgekehrt verachtende Blick auf die Öko-Hipster aus der Stadt sein sollte - da bin ich mir nicht sicher. Das empfand ich irgendwann als insgesamt etwas viel, da in den entsprechenden Kapiteln auch nicht viel passiert, außer dass weiter auf dieser (dann langsam bekannten) Haltung rumgeritten wird.
Durch diese Teile hat sich das Buch für mich in der Mitte etwas gezogen. Aber zum Glück wechselt es dann ja auch wieder.

Insgesamt hat mir die Geschichte am Ende besser gefallen als zwischendurch gedacht. Das Haus und die Holzmöbel als Motiv waren interessant. Die Gefüge und Zusammenhänge zwischen den Generationen, und wie das teilweise in Worte gefasst wird, hat mir sehr gefallen. Einige Stellen hab ich mir angestrichen.
Mir gefällt auch, dass vieles implizit erzählt wird und nicht bis ins letzte Detail beschrieben ist. Trotzdem waren einige Stellen echt emotional.

Ich habe selbst keinen Bezug zu Hamburg oder Platt. Mit mir haben die komplizierten Mutter-Tochter Beziehungen resoniert. Ich werde das Buch jedenfalls meiner Mutter ausleihen.

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maren_hemsath's review against another edition

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emotional reflective medium-paced

Plot- or character-driven? Character
Strong character development? It's complicated
Loveable characters? Yes
Diverse cast of characters? No
Flaws of characters a main focus? Yes

4.0

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lalu's review against another edition

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emotional reflective

Plot- or character-driven? Character
Strong character development? It's complicated
Loveable characters? It's complicated
Flaws of characters a main focus? Yes

4.25

Meine Mutter hat mir das Buch gegeben. Keine Ahnung warum, es passt nämlich überhaupt nicht in mein "Beuteschema" - aber es hat mir erstaunlich gut gefallen!

Wir begleiten Vera, die als preußisches Flüchtlingskind mit ihrer Mutter ins Alte Land bei Hamburg kommt; Anne, ihre Nichte, die zuhause immer im Schatten ihres begabten Bruders stand und jetzt plötzlich alleinerziehende Mutter ist; Heinrich, Veras Nachbar. Und immer wieder erhält man Einblicke in das Leben vermeintlicher Nebenfiguren. Da ist der gefeuerte Journalist, der nun das Landleben mit seinen urigen Typen einfach gestrickten Bauern für sich entdeckt hat. Dirk, der zwar Bauer und bodenständig ist, aber bei weitem nicht so einfach gestrickt, wie er von außen wirkt. Annes Mutter, die als jüngere Halbschwester von Vera nichts von der Geschichte der komplizierten Mutter wusste.

Gerade diese Einblicke und Perspektiven sind es, die die Figuren so unfassbar echt wirken lassen, zusammen mit den unperfekten Lebensläufen und persönlichen Problemen.
Als Hamburgerin, als Enkelin einer geflüchteten Preußin, als Stadtkind mit ländlichem Hintergrund, das Platt versteht aber nicht spricht, hat mich das ganze Setting in Hamburg und im Alten Land mit den gelegentlichen plattdeutschen Gesprächsfetzen und den preußischen Flüchtlingen persönlich besonders berührt.

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streberkatze's review against another edition

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emotional hopeful informative reflective sad medium-paced

Plot- or character-driven? Character
Strong character development? Yes
Loveable characters? Yes
Diverse cast of characters? It's complicated
Flaws of characters a main focus? No

5.0

One of my favorite books of the year so far! I loved the multiple petspectives, the non-linear storytelling, and the sympathy with which the author explores the experiences of her protagonists. Without moralizing, the author shows how traces of the past continue to show up in the present. (For those interested, there is an English translstion available: https://app.thestorygraph.com/books/b3d72703-80d6-4efa-8940-1d763ba82067)

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