Reviews

Ich glaube, das Buch wollte einfach zu viel gleichzeitig sein und hat mich deswegen in keinem Aspekt wirklich überzeugt. Es war einerseits Romance, andererseits hat es versucht eine epische Welt von Dämonen und Erzengeln aufzubauen und zwischendurch hat es sich gelesen wie ein historischer Roman.

Kurzum: Wer eine klassische tragische Liebesgeschichte mag, die leichte historische und phantastische Vibes hat und nicht allzu sehr den Fokus auf Worldbuilding legt, würde wahrscheinlich höher bewerten als ich. Ich habe nach dem stark fantasylastigen Anfang einfach etwas anderes erwartet.

(Achtung, ab hier ggf. Spoiler)

Historische Vibes: Positives zuerst. Ich fand den inneren Konflikt der Protagonistin eigentlich sehr spannend. Die Auseinandersetzung mit ihrem niederen Stand und den widersprüchlichen Gefühlen für ihre Schwester waren für mich der interessanteste Handlungsstrang. Es erinnerte mich stark an historische Dramen wie „Kabale und Liebe“. Wäre der Fokus mehr auf den Beziehungen der Figuren zueinander gewesen ohne diese komplexe Fantasywelt drumherum zu bauen, hätte es mir mehr gefallen. Zumal mich viele Aspekte des Worldbuildings auch nach mehrmaligem Nachlesen eher nur verwirrt haben.

Fantasy: zum Ende des Buches kam dieser Aspekt wieder viel mehr in den Vordergrund, aber zwischendurch habe ich fast vergessen, dass ich eigentlich Fantasy lese. Die fantastischen Wesen haben sich kaum voneinander unterschieden bzw. waren die Aspekte, die sie besonders machen, oft einfach gar nicht im Fokus und sie wirkten streckenweise einfach wie Menschen aus unterschiedlichen Lagern. Und dafür, dass es Königreiche der Todsünden waren, wirkte das Buch wenig daran interessiert, die einzelnen Territorien in ihrer Einzigartigkeit darzustellen.

Romance: ich konnte nicht wirklich mitfiebern, für wen sich die Protagonistin entscheidet, da alle Love Interests irgendwie ähnlich wirkten. Außerdem hab ich nie komplett nachvollziehen können, warum die Prota Gefühle entwickelt hat, es wirkte meistens so wie „Liebe auf den ersten Blick“, was ich meist wenig interessant finde.