Reviews

Mit "Das Parfüm" hat Patrick Süskind seinerzeit wirklich den Nerv des literarischen Pulses getroffen. Der Roman stellte einen derart großen kommerziellen Erfolg für ihn dar, dass er von dort an nur noch spärlich veröffentlichte, da er ja nun über völlige finanzielle Unabhängigkeit verfügte.

Und der Erfolg des Buches ist auch sehr einfach zu erklären: Süskind setzt sehr bewusst auf kurze Kapitel (der Roman passt sich also dem Alltag des Lesers einfach an) und eine deskriptive, anschauliche und süffige Sprache.
Gerade die Sprache fordert jedoch meine ich eine etwas genauere Analyse, denn sie ist das eigentliche Erfolgsrezept des Romans.
Sie als "intensiv", oder "sinnlich" zu beschreiben (was sicherlich nicht falsch wäre) trifft nämlich nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen ist sie nämlich vor allem eines: vollkommen pitturesk.

Und damit liegt Süskind auch voll im Trend seiner Zeit. Es gilt hierbei zu bedenken: Im Jahr 1985 herrschen einige sehr fragwürdige Moden in der Literatur. Anfang des Jahrzehnts veröffentlicht Umberto Eco seinen Bestseller "Der Name der Rose" und führt damit den enzyklopädischen Stil eines verhinderten Sachbuchautors zu großer Popularität und gleichzeitig wartet die Welt nach der Verleihung des Nobelpreises an Gabriel Garcia Márquez auf dessen neuen Cholera-Roman. Die Zeichen stehen also gen "Magischer Realismus".

Süskind heftet sich an diesen Trend und bedient sich vieler Techniken dieser Autoren (aber nicht ohne ihre Mängel auch zu übernehmen). Seine stilistische Nähe zu den márquez'schen Wimmelbild-Romanen verhindert leider nicht, dass so manche Beschreibung ins Überladene kippt. Auch bemerkenswert ist sein völliges Desinteresse an psychologischer Charakterisierung oder an sprachlichen Variationen (Mein Gott wie oft kann das Wort "olfaktorisch" bitte in einem Roman auftauchen!!!).

Ich will dabei gar nicht leugnen, dass das Buch mich gut unterhalten hat und handwerklich wirklich nicht so schlecht ist, wie ich es vielleicht hier dargestellt habe, aber DER deutschsprachige Roman des Jahrhunderts ist er sicherlich nicht. Und bei all den Lobeshymnen die auf den Roman schon gesprochen wurden, hab ich mich auch ein bisschen herausgefordert gefühlt Paroli zu bietet.

offeringofpie's review against another edition

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dark mysterious sad tense medium-paced

Plot- or character-driven? Character
Strong character development? It's complicated
Loveable characters? No
Diverse cast of characters? Yes
Flaws of characters a main focus? Yes

5.0

rabid_reading's review against another edition

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dark medium-paced

Plot- or character-driven? Plot
Strong character development? No
Loveable characters? No
Diverse cast of characters? No
Flaws of characters a main focus? Yes

5.0

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