Reviews

Pick Me Girls by Sophie Passmann

marmo12's review against another edition

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inspiring lighthearted reflective fast-paced

4.5

vine_le's review against another edition

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challenging emotional medium-paced

3.5

mimi904's review against another edition

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emotional informative inspiring reflective

5.0

holono's review against another edition

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funny reflective

3.0

 ENTWURF – FINALE FASSUNG FOLGT 

„Meine Jugend war genauso wie die anderer junger Frauen. Ich habe im Internet mit Pädophilen gechattet, mir bei tumblr eine Essstörung angeeignet, ich habe als junges Mädchen ungefragt Pornos gezeigt bekommen und wurde von älteren Männern angefasst und bedrängt. Ich hasse meinen Bauch, bis heute. Ich trage Spanx und ich habe mir die Lippen aufspritzen lassen. Dieses Buch hier will gar nichts besser wissen. Es will nur tun, was Männer seit Generationen tun: gemeinsame Erfahrungen archivieren.“ 

In ihrem neuesten Buch "Pick Me Girls" gibt Sophie Passmann Einblick in ihre Kindheit, Jugend und ihre Zwanziger und versucht dadurch, das Phänomen der "Pick Me Girls" zu beleuchten. Der humorvolle Ton des Buchs hat mir hierbei gut gefallen. Ich habe das Buch im Rahmen eines feministischen Lesekreises gelesen, wofür es gut eignet, da es sehr zum gemeinsamen Reflektieren und Diskutieren einlädt. 

Obwohl Sophie Passmann direkt im Vorwort betont, dass dieses Buch „kein Teenager-Selbsthilfebuch […] und erst recht, um Gottes willen, keine Autobiografie“ sei, sind es im Kern eben doch vor allem die Memoiren ihres bisherigen Lebens. Gegen Ende des Buchs gibt sie dann auch zu, dass sie dieses Buch in „am allermeisten für [s]ich“ selbst geschrieben hat.  Diese autobiographischen Episoden stellen für mich den stärksten Teil des Buches dar. Sophie Passmann beleuchtet sehr ehrlich und ohne Angst vor Widersprüchlichkeiten, die zum Leben und Erleben jedes Menschen dazugehören, was sie seit ihrer Kindheit erfahren und wie sie durch diese Erfahrungen navigiert hat. Leider liest das Buch sich in Teilen als Rechtfertigungsversuch, was eine etwas unangenehme Leseerfahrung ist. Ich verstehe aber, wie schwierig es sein muss, als Person des öffentlichen Lebens von seiner Jugend zu erzählen, ohne dabei in eine Rechtfertigungshaltung zu fallen. 

Leider versucht Sophie Passmann dann, den zuvor beschriebenen Momenten ihres Lebens den Begriff „Pick Me Girl“ überzustülpen. Dies überzeugt leider wenig. Es beginnt schon damit, dass sie die Geschichte des Begriffs falsch einführt, indem sie behauptet, dass der Begriff „Pick me Girls“ 2020 via TikTok bekannt worden sei. Dies hat mich überrascht, denn obwohl ich nie auf TikTok war, bin ich mit dieser Kategorisierung schon lange vertraut und hätte sie als ein deutlich älteres Konzept eingeordnet. Eine kurze Google-Recherche hat mir dann bestätigt, dass diese Bezeichnung seit mindestens 2016 im Internet verbreitet ist, was sich mit meinen Erinnerungen deckt. 

Im Laufe des Buches definiert sie den Begriff des „Pick Me Girls“ immer wieder diffus um, was ihn sehr beliebig erscheinen lässt. Die von ihr zu Beginn beschriebene „„TikTok-Definition““ deckt sich definitiv noch am meisten mit der im Internet gängigen Definition, so sagt sie: 

„Die einzige Charaktereigenschaft des „pick me girls“ ist die Tatsache, dass sie versucht, anders als „andere Frauen“ zu sein. „Andere Frauen“ werden dabei immer über weibliche Klischees definiert: oberflächlich, leicht hysterisch, unentspannt, essgestört, Spielverderberinnen, die ihre Partner von entspannten Abenden mit den Jungs weglockten, um sich bei ihnen darüber auszuheulen, dass die drei Kilo zugenommen hatten.“ 

In den folgenden Kapiteln wechseln sich die Definitionen dann bunt ab, mal wird frau zum Pick Me Girl, weil sie aus Einsamkeit anders ist; mal sind alle Frauen in manchen Phasen ihres Lebens Pick Me Girl; mal hat es mit Vater-Komplexen zu tun, mal doch mit verinnerlichter Misogynie; mal sind es dann Frauen, die ihr eigenes Jugendsein fetischisieren. Dies führt dazu, dass sie beispielsweise in einem Kapitel kritisiert, dass Pick Me Girls gar nicht die Antifeministinnen seien, zu denen sie in den letzten Jahren gemacht worden wären. 

Nur weil Sophie Passmann in diesem Buch den Begriff des „Pick Me Girls“ neu-/umdefiniert, so dass er (je nach Kapitel) nichts mehr mit antifeministischen Prämissen zu tun hat, kann sie dann doch nicht bemängeln, wie fies es sei, wenn Frauen „Pick Me Girls“ in ihrer allgemein verbreiteten Definition mitsamt immer antifeministisch mitschwingenden Kern von „Ich bin nicht so [oberflächlich, blöd, peinlich, …] wie andere Frauen“ kritisieren. Dies wirkt umso willkürlicher, da sie zuvor ausführt, wieso nicht alle Entscheidungen gleich feministisch sind und manche Entscheidungen nun einmal trotz aller individueller Freiheit sogar gar nicht feministisch sind und man dies auch eingestehen können sollte. Doch „Pick Me Girls“ aus feministischer Perspektive zu kritisieren, geht doch zu weit, weil ihre eigene Neudefinition Misogynie dies nicht zwingend einschließt? 

Auch eine Vermischung der Begriffe „Pick Me Girl“ und „I can fix him“-Mentalität konnte mich nicht überzeugen, da nach meiner Erfahrung auch „feminine“ Frauen mit „weiblichen“ Interessen oft in eine „I can fix him“-Dynamik geraten. 

Diese sehr willkürlich wirkenden Definitionen und Interpretationen, die sich dann gut in ihre jeweilige Analyse einfügen, tauchen auch in anderen Kontexten auf. So kritisiert sie in einem Kapitel, dass Frauen lernen gleichgültig zu werden, um wie Männer zu sein, um in einem folgenden Kapitel, in dem sie einen Besuch in einem Sushi-Restaurant beschreibt, zu fordern, dass Frauen gleichgültiger werden müssen. Manche Behauptungen, auf denen sie ihre dann folgende Interpretation und feministische Kritik begründet, halte ich zudem für schlicht falsch. So bezichtigt sie beispielsweise die Serie Fleabag mit gleichnamiger Protagonistin, der sie eine „schulterzuckende[r] Gleichgültigkeit“ zuschreibt, eine Geschichte einer Frau zu erzählen, die wie ein Mann ist. Meiner Meinung hingegen ist die Serie Fleabag klar darin eingebettet, dass sie die Geschichte einer Frau erzählt, die auch nicht gleichgültig, sondern aufgrund ihrer Traumata disassoziert, was insbesondere in Staffel 2 den zentrale Entwicklungsweg der Figur auszeichnet. Das gleiche Kapitel nutzt Sophie Passmann, um mehr Geschichten über „langweilige Frauen, die einfach vor sich hin existieren“ einzufordern. Davon abgesehen, dass gerade solche Romane in den letzten Jahren sehr erfolgreich waren (Sally Rooney, Naoise Dolan, …), halte ich die grundsätzliche Erzählstruktur vieler Geschichten, die eine interessante Held*innenfigur mit außergewöhnlichen Ereignissen konfrontieren, weniger für sexistisch und mehr für eine geschlechtsübergreifende Grundeigenschaft des Erzählens.  

Ein Punkt, der im Kontext dieses Buch diskutiert wird, ist, ob das Buch aus einer zu weißen und privilegierten Sicht geschrieben ist. Da ich dieses Buch trotz aller Vermarktung und Beteuerung im Vorwort als Memoiren betrachte, halte ich es für völlig legitim, dass sie über ihr eigenes, von ihren Privilegien geprägtes Leben und Erfahrungen spricht. Da Sophie Passmann aber selbst die Prämisse aufstellt, dass das Buch eben keine Autobiografie sondern eine Analyse des Begriffs der „Pick Me Girls“ ist, hätte bei Betrachtung dieses Phänomen Intersektionalität mitgedacht werden müssen. Da das Phänomen der „Pick Me Girls“ aus oben bereits diskutierten Gründen für mich sowieso nicht erfolgreich beleuchtet wurde, ob intersektional oder nicht. 

Im Ergebnis handelt es sich um ein falsch vermarktetes Buch, welches aber als Memoiren einer Frau, die in der ihrer Generation typischen Version von Misogynie und Fatshaming aufwächst und jung in der Öffentlichkeit steht, dennoch eine lohnende Perspektive bietet und überzeugender wäre, wenn es es dabei belassen würde. Insbesondere für Leser*innen, die im Allgemeinen eher selten zu feministischer Lektüre greifen, kann dieses Buch dennoch einiges bieten. 

ailerua's review against another edition

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challenging dark emotional inspiring reflective sad tense medium-paced

3.0


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tericr's review against another edition

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challenging emotional inspiring reflective fast-paced

4.75

wicked_witch_with_dragons's review against another edition

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emotional informative inspiring reflective slow-paced

3.5

icecoffeeavalance's review against another edition

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challenging emotional funny informative inspiring reflective medium-paced

3.75

lizzygranger's review against another edition

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lighthearted reflective fast-paced

2.5

dara_kossok_spiess's review

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2.0

Mehr Memoir als Sachbuch. Liest sich wie ein Besuch bei der Therapeutin.
Sehr reduziert auf Teenagererfahrung + Nicht Entsprechen der Schönheitsideale, die eine zum Pick me Girl macht.