jarichan's review

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3.0

Südafrika wird oft als Beispiel angeführt, dafür, dass Afrika funktionieren kann. Doch dass dies nur eine europäisch-amerikanische Sicht ist, beweist uns die kämpferische Malaika in ihrem Brief an den ANC (dem Afrikanischen Nationalkongress). In "Born Free" erleben wir unverstellt, wie es in Südafrika wirklich aussieht.

Das Leben der ärmsten der Armen ist noch immer geprägt von Rassismus und alten Regeln, die man angeblich über Bord geworfen hat. Dabei erstaunte mich, dass die Apartheid noch gar nicht so lange her ist. Malaika ist ein paar Jahre jünger als ich und gehört zur ersten Generation der sogenannten "Born Free", also jener schwarzen Südafrikaner, die gleichberechtigt sind.

Doch die Schilderungen Malaikas stimmen einen traurig. Es kann doch nicht sein, dass hauptsächlich von Weissen besuchte Schulen staatliche Fördergelder bekommen, während die Schulen von hauptsächlich schwarzen Schülern kaum über die Runden kommen. Hier setzt Malaikas Kritik ein - es beginnt schon in der Kindheit, da die armen Schüler kaum die Möglichkeit haben, die Bildungslücken aufzuholen.

Auch die Schilderung, als Malaika mit 18 ihr Studium begann und auf einer Party nur aufgrund ihrer Hautfarbe sehr schlecht behandelt wird - das ist erst ein paar Jahre her! Ich war oft entsetzt darüber, was diese junge Frau erleben musste. Und so wie ihr ergeht es vielen jungen Schwarzen.

"Born Free" ist ein sehr politisches Buch, in dem Namen auftauchen, die uns Westler kaum bekannt sind. Dennoch zeigt das Buch den Weg einer mutigen und vor allem wütenden Frau auf, die weiss, was sie will. Es braucht solche Persönlichkeiten wie Malaika Wa Azania, die Missstände offen ansprechen und es so schaffen, diese zum Besseren zu ändern.

Ja, Malaika ist wütend und dazu hat sie auch allen Grund. Zwar tappt sie dabei auch manchmal in die Vorurteilsfalle, aber man merkt auch, dass die Autorin immer erwachsener wird. Dennoch frage ich mich, was Malaika davon hält, dass dieses Buch auch von Weissen gelesen wird. Denn eigentlich wendet sich ihr Text vor allem an junge Schwarze.

Dieses Werk ist lesenswert für alle, die Südafrika jenseits des beliebten Touristenorts kennenlernen wollen. Für jene, die sich ein Bild davon machen möchten, wie es tatsächlich ist, in den Slums aufzuwachsen.

Südafrika ist auf einem guten Weg, wenn es Leute wie Malaika Wa Azania hat, die sich für echte Gleichberechtigung einsetzen und jenen eine Stimme geben, die nicht für sich sprechen können.

linguisticali's review

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4.0

A compelling read which I think gives important insight into youth politics in South Africa in recent years. It could have used some tighter editing, and the writing sometimes came off as a bit pompous and self-important, but overall worth reading.
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