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La quinta stagione by N.K. Jemisin

11 reviews

emerynmader's review against another edition

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adventurous emotional mysterious reflective medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? N/A
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? It's complicated

5.0

Titel hier eingebenLeseempfehlung: The Fifth Season von N. K. Jemisin (The Broken Earth #1)
Anmerkung: Das hier besprochene Buch habe ich auf Englisch gelesen, es ist jedoch auch auf Deutsch verfügbar. "Zerrissene Erde" (Übersetzung: Susanne Gerold) ist bei Droemer-Knaur erschienen.

Lange bevor ich das Buch endlich in den Händen hielt hatte ich schon von The Fifth Season gehört und darüber gelesen - Freunde haben es mir empfohlen, im Internet kam es mir immer wieder unter und für die Trilogie gewann N. K. Jemisin mehrere renomierte Hugo Awards in der Kategorie Bester Roman: ein Jahr, ein Buch, ein Award - insgesamt drei Jahre und drei Awards hintereinander. Den Ruhm und die Unausweichlichkeit des Buchs in der Fantasy-Bubble konnte ich nicht ignorieren und er machte mich neugierieg. Vor allem, da ich im deutschsprachigen Raum so gut wie nichts von darüber hörte (was seltsam war, denn ansonsten werde in den USA erfolgreiche Bücher sehr gerne auch in Deutschland gehypt - zumindest meiner Erfahrung nach).
Nachdem ich im April die Rezension des Blogs "Die Bücherinsel" zum zweiten Band der Trilogie "The Obelisk Gate" gelesen habe, entschloss ich mich dazu endlich mal die Broken Earth-Trilogie anzufangen; irgendwas musste ja an all dem Lob dran sein, oder?
Mein Fazit zu The Fifth Season, dem ersten Buch: Es verdient jedes Lob und jeden Preis, den es gewonnen hat und wenn ihr die Möglichkeit habt, es zu lesen, solltet ihr genau das tun (zumindest wenn euch die in den Content Notes aufgeführten Elemente nichts ausmachen, Link zu findet ihr unten)

Die Handlung:
The Fifth Season spielt auf einem Superkontinent, der von seinen Bewohnern The Stillness (dt: Die Reglosigkeit) genannt wird. Dort gibt es in in unregelmäßigkeiten Abständen eine große Klimakatastrophe, die mehrere Jahre andauert und fast alles menschliche Leben auslöscht - die fünfte Jahreszeit. Auf diesem Superkontinent leben neben Menschen auch sogenannte Orogene, welche die Macht besitzen die Erde und deren Energie zu kontrollieren, wodurch sie z. B. in der Lage sind, Erdbeben zu unterdrücken - doch die Orogenen werde von der allgemeinen menschlichen Bevölkerung gefürchtet und verstoßen und dürfen nur unter der Kontrolle der sogenannten Wächter leben.
Die Handlung selbst folgt drei Orogenen: Essun, die ihre ebenfalls orogenen Tochter sucht nachdem ihr Ehemann sie entführt hat; Damaya, ein Kind, das erst vor kurzem Entdeckt hat, dass sie eine Orogone ist und von ihren Eltern an einen Wächter übergeben wird und Syanite, eine ausgebildete Orogene, die mit Alabaster, dem stärksten Orogenen aller Zeiten, ein Kind zeugen soll während sie gemeinsam einen Auftrag erfüllen. Währenddessen naht eine neue fünfte Jahreszeit und sie müssen aufdecken, was es mit den Orogonenen und der Geschichte des Kontinents eigentlich wirklich auf sich hat.

Rezension:
Wie schon gesagt: The Fifth Season hat allen Applaus verdient, den es bekommen hat und ich finde es sehr schade, dass das Buch/die Trilogie in Deutschland noch nicht so bekannt ist (wobei ich nicht sagen kann, wie die Übersetzung ist, da ich diese nicht gelesen habe). Mit diesem Auftakt zur Trilogie ist Jemisin eine wahre Tour de Force gelungen, was ich auf mehrere Elemente zurückführe, die mich beeindruckt und vollkommen überzeugt haben:
Erstens ist die Erzählstruktur faszinierend. Sie hat mich auf Trab gehalten, sodass ich fast wie bei einem Krimi mitgeraten habe, was denn als nächstes passieren könnte oder wie bestimmte Elemente unter Umständen miteinander zusammenhängen. Vom Prolog über die drei Figuren, die abwechselnd Kapitel kriegen um ihren Teil der Geschichte zu erzählen und Interludien, die einen in eine gewisse Richtung weisen, bis hin zu mehreren Enthüllungen, die alles, was man vorher gelernt hat, noch einmal in ein anderes Licht rücken.
Zweitens ist unübersehbar, wie gut Jemisins die Sprache als Werkzeug für ihr Handwerk zu nutzen weiß. Auf auffälligsten sind hier wahrscheinlich die Kapitel rund um Essun, die kontinuierlich in der 2. Person singular geschrieben sind, was ja grundsätzlich in der Belletristik aber vorallem in der Phantastik nicht üblich ist. Dementsprechend ist es zunächst etwas ungewöhnlich sich dort einzufinden, aber trotzalldem schaffte Jemisin mich in ihren Bann zu ziehen und Mitfiebern zu lassen, wie es wohl für Essun als nächstes weitergeht. Aber auch für alle anderen Figuren ist der Text sprachlich unglaublich fließend zu lesen und illustriert dadurch regelrecht, was er gerade erzählt.
Drittens sind die Figuren fantastisch. Unter anderem dadurch, dass Damaya, Syanite und Essun alle drei in unterschiedlichen Phasen ihres Lebens sind (also Kind, junge Erwachsene und voll im Leben stehende Mutter) und dadurch jede eine sehr eigene Perspektive auf ihr Leben hat und was ihr Orogenen-Sein ausmacht. Aber auch die Neben- bzw. nicht erzählenden Figuren haben alle ihre eigenen Geschichten zu erzählen und Motivationen warum sie so handeln, wie sie es tun und damit die Geschichte vorantreiben. All das zusammengenommen führt zu einem wunderbar dichten Geschichtenteppich, indem ich regelrecht versunken bin.
Viertens sticht die Reihe mit ihrem faszinierenden Weltenbau hervor und wie dieser in die Handlung verwoben ist. Jemisin traut ihren Lesenden zu, dass sie ihre eigenen Schlüsse ziehen und nicht alles in kleinen Portionen direkt gefüttert bekommen müssen, auch wenn nicht altbackene Tropes abgespielt werden oder die Wiedererkennungselemente, die ich aus vielen anderen Fantasy-Büchern kenne, fehlen. Stattdessen werden die Elemente so erwähnt, wie sie in der Geschichte selbst relevant sind, und auch nur so weit, wie es für die Figuren sinn ergibt. Denn die sind nun einmal auch nicht allwissend und so entdecken wir durch ihre Augen, in was für einer Welt sich das alles eigentlich abspielt und ziehen für das Verständnis die Schlüsse, die gerade notwendig sind. Ohne nerviges Infodumping oder riesige Löcher im Verständnis, durch die man gar nicht mehr mitkommt.
Und wenn man es mal doch nicht versteht, gibt es hinten im Buch ein sehr hilfreiches Glossar, in dem man alles noch einmal nachschlagen kann.
Es sind schon ein paar Wochen vergangen, seitdem ich The Fifth Season gelesen habe, aber meine Begeisterung für das Buch hat seitdem kein bisschen nachgelassen; im Gegenteil! Ich freue mich schon sehr darauf den zweiten Band zu lesen um zu entdecken wie es weitergeht!

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