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The Atlas Six by Olivie Blake

1 review

rhogosch's review against another edition

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challenging dark mysterious tense fast-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? It's complicated
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.0

Wow,
als ich das Buch gekauft habe, habe ich ja mit vielem gerechnet, aber ganz sicher nicht, dass sich das Ganze zu nem philosophischen Thriller Drama entwickelt (ja das Genre gibt es und zwar seit genau jetzt).
Die Fantasy ist dabei gar nicht im Fokus. Blake verwendet wenig Zeit auf Worldbuilding und versucht gar nicht erst die Mechanik ihres Magiesystems zu erklären. Und wieder erwartend stört es null. Von Anfang an treten die Figuren und ihre Charakterisierungen in den Vordergrund. Im ersten der acht Teile störte es mich noch richtig, dass vermeintlich massiv wichtige Gespräche und Szenen die eben zum Worldbuilding und Charaktereinführung beigetragen hätten einfach gescipt werden. Doch sobald ich mich von meinen Erwartungen gelöst hatte ein Fantasy Schwergewicht zu lesen, Boom unglaublich geniales Storytelling. 
In diesem Buch geht es um die Fragestellung was unbegrenzte Macht mit den verschiedensten Persönlichkeiten macht. Wie ihr Ehrgeiz ihr, Streben, bzw. ihr „Hungern“ sie zersetzt und verändert. Würdest du morden um die Naturgesetze formen zu können, jeden Menschen wie ein Buch lesen und umschreiben zu können, um einfach allmächtig zu werden?
Eine Besonderheit spielt dabei Blakes Schreibstil. Wer braucht lineare Zeitachsen wenn man zeitlich zwischen den Kapiteln springen kann und dadurch eine Szene wieder und wieder in neuem Licht betrachten kann. Nur um einfach jedes Mal neue Facetten zu offenbaren und mich zu zwingen meine Meinung jedes Mal zu revidieren. Gedachtes, gefühltes und gesprochenes geht ineinander über. Das hat zur Folge das man wirklich mit den Figuren denkt. Ihr Handlungsmotive nachfühlt und die Szene quasi selbst erlebt. Das hat aber auch zu Folge gehabt das ich Seiten wirklich dreimal gelesen habe und jedes Mal anders verstanden habe. Was schlussendlich darin geendet ist, dass ich den „“ für wörtliche Rede einfach nicht mehr getraut habe.
Als Krönung verändert sich die Art des Textes immer zu den Figuren. Blake verschafft den nervösen Ticks von Libby sprachlichen Ausdruck, genauso wie ich Callums Passagen auch ohne die Überschrift identifizieren konnte, einfach an dem kalten rationalen Satzbau und Wortschatz. Ich würde so weit gehen zu sagen, dass wenige Sätze in diesem Buch zufällig gewählt worden sind. 

Einziger Kritikpunkt: Leute bekommt mal eure Triebe unter Kontrolle! Also ernsthaft jetzt. Keine einzige Sexszene hat mich gestört, weil sie nicht einfach nur eine Beschreibung des Aktes waren. Sondern weil auch hier das offensichtliche in den Hintergrund getreten ist und dafür Charakterentwicklung betrieben wurde. Entscheidung wurden während diesen Szenen besiegelt, bzw. dem Leser zum ersten Mal erklärt wieso so gehandelt wurde. Aber letzten Endes war es mir dann doch ein zu großes Handlungsmotiv. Jeder hatte auf einmal ein verstecktes Verlangen, eine geheime Liebe, oder ein darauf  bezogenes Trauma. Dabei hätte man noch so viel aus den Wechselwirkungen zwischen den Figuren rausholen können.
ich mein ernsthaft jetzt Tristan wird erst als der Kerl charakterisiert, der sich nichts aus Liebe macht nur um dann nen paar One-Night Stands mit Parisa zu haben, woraufhin er ihr auf einmal Loyal aka „verfallen“ gegenüber wird. Um dann durch den Dreier, echte Gefühle für Libby zu entwickeln um, Plottwist, doch nen geheimen Crush auf Callum zu haben. Auch hier wird alles erklärt und ist nachvollziehbar, erscheint mir letztendlich doch etwas überhöht. Zumal einfach bis auf zwei Ausnahmen jede Figur so ein Liebes Fünfeck hatte.
 

Absolute Empfehlung. Dieses Buch sorgt für frischen Wind und Abwechslung. Gerade für so high Fantasy verwöhnte Menschen wie mich. Achso hab ich eigentlich schon den Cliffhänger am Ende erwähnt…

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