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Die Seele des Bösen - Undercover by Dania Dicken

kruemelgizmo's review

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5.0

Los Angeles - Sadie hat Quantico verlassen und arbeitet nun als Profilerin für das FBI Los Angeles. Bei ihrem ersten großen Fall bekommt sie es mit einem Serienvergewaltiger zu tun. Bei ihren Ermittlungen zeigt sie niemanden was sie in den letzten Monaten durchgemacht hat, denn sie möchte unbedingt einen Neuanfang und keiner in L.A. soll daher davon wissen. Matt, der seine Ausbildung beim FBI abgeschlossennhat, ermittelt Undercover gegen ein mexikanisches Kartell Dabei stößt er auf eine Mordserie an jungen, meist illegal eingeanderten Frauen, die direkt nach der Entbindung ihres Kindes ermordet wurden. Matt bittet seine frisch angetraute Frau Sadie um Hilfe bei den Ermittlungen. Sie ahnen nicht in welche Gefahr sie sich dadurch begeben...

Die Seele des Bösen - Undercover ist der sechste Teil der Sadie-Scott-Reihe von Dania Dicken.

Im Vordergrund dieses Teils stehen für mich Matts Ermittlungen gegen das mexikanische Kartell, der dabei auf eine Mordserie an meist illegalen Einwanderinnen stößt. Da Mordserien eher in Sadies Bereich fällt bittet er sie zu den Ermittlungen hinzu. Sadie die es gerade mit einem Serienvergewaltiger zu tun hat, unterstützt natürlich Matt in seinen Ermittlungen.

Beide Fälle sind sehr interessant aber unterschiedlich aufgebaut. Während der Fall des Serienvergewaltigers eher ruhig erzählt wird, und hier das Augenmerk auf der Erstellung und Erläuterung des Profils liegt, was mir persönlich wirklich sehr gut gefallen hat, entwickelt sich Matts Fall dagegen sehr spannend und temporeich und hält für den Leser noch eine gute Portion Action parat.

Das Privatleben von Sadie und Matt spielt natürlich auch in diesem Teil wieder eine Rolle, ohne sich aber dabei aber in den Vordergrund zu drängen sondern es unterstützt und ergänzt die Geschichte der beiden. Sadies persönliche Entwicklungfand ich gut nachvollziehbar und zeigt wie stark man innerlich sein kann.

Der sechste Teil der Sadie-Scott-Reihe überzeugt mit zwei interessanten und unterschiedlichen Fällen und einem actionreichen und spannenden Showdown.

Dieses Buch ist wie die anderen Teile eigentlich in sich abgeschlossen, aber um ein wirkliches Verständnis für die Entwicklung der Personen zu bekommen, und sich nicht die Spannung auf vorherige Teile zu nehmen, denn es wird doch einiges erwähnt, empfehle ich die Bücher in ihrer Reihenfolge zu lesen.

Mein Fazit:
Ein gelungener und spannender sechster Teil der Thriller-Reihe mit zwei interessanten Fällen, den ich sehr gerne gelesen habe. Meine Leseempfehlung der Reihe und von diesem geht an die Freunde des Profilings und des Thrillers.

stefaniefrei's review

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5.0

Dania Dicken und Sadie Scott „in action“ – temporeich, gesellschaftlich aktuell und vielschichtig

Mit diesem sechsten Band der Reihe um FBI-Profilerin Sadie Scott beschreitet Autorin Dania Dicken neue Wege in mehrerlei Hinsicht:
zum einen hat „Undercover“ viele Aspekte eines Actionromans inklusive furiosem und Hollywood-reifen Showdown zum Ende hin, zum anderen widmet sie sich (stärker) gesellschaftspolitisch aktuellen Themen. Ich schränke mit „stärker“ deshalb ein, als dass sexuelle Gewalt, wie sie in mehreren der vorangegangenen Bände thematisiert wurde, (leider) immer aktuell ist, während die meisten von uns (wenn auch wohl fälschlich) eher das Gefühl haben, als seien Serienmörder – ebenfalls ein Thema der vorangegangenen Werke - eher ein US-amerikanisches Phänomen. Gesellschaftspolitisch aktuell soll heißen, dass illegale Einwanderung ein großes Motiv im Buch ist, mit den sich daraus ergebenden Optionen zur Ausbeutung der dadurch in vielerlei Hinsicht rechtslosen Menschen, speziell zur sexuellen Ausbeutung von betroffenen Frauen. Auch die Möglichkeit illegaler Adoptionen steht im Raum. Beide Themen sind durchaus auch Europäern bewusst(er) – als die für uns meist abstrakter erscheinende Serienmörderthematik.
Der Fokus der Reihe ist ebenfalls leicht verändert: Sadies Neu-Ehemann und Neu-FBI-Kollege Matt ist stärker im Blickpunkt, der aktuelle Titel bezieht sich auf seine Undercover-Tätigkeit im Milieu einer mexikanischen Gang, die ihr Geschäftsfeld im Drogen- und Mädchenhandel hat. Als er parallel zu seinen Ermittlungen auf ungeklärte Fälle stößt, bei denen nach längerer Zeit des Verschwindens mexikanische Frauen tot aufgefunden werden, jeweils kurz nachdem sie entbunden haben, zieht er offiziell seine Frau hinzu. Somit ermittelt Sadie bald auch im Umfeld der Tätigkeit ihres Mannes, parallel zu ihrem seit Anfang bestehenden Fall der Suche nach dem Pittsburgh Strangler. Das ist dann auch ebenfalls ein Novum und sicherlich realistisch für die Tätigkeiten bei der Behörde: es gibt durchaus mehrere Ermittlungen, die nebeneinander laufen können.
Neben allem kommen auch die menschlichen Themen nicht zu kurz, ohne dass sie jedoch zu sehr ausgewalzt werden; im Gegenteil, gerade bei der Undercover-Arbeit bekommt der Leser sehr bildhaft vorgeführt, inwieweit sich hier die Arbeit gefährlich ins Private einschleichen kann. Wie bedrohlich das dann wirklich für Leib und Leben werden kann – nun, das muss bitte jeder selbst lesen, aber schnell!

Ich kenne zwar alle vorangegangenen Teile, halte aber diesen wiederum für den Einstieg für geeignet, weil benötigte Vorinformationen durchaus kurz gegeben werden, zumindest ausreichend, um sicherlich ohne Probleme folgen zu können.
Hinsichtlich der Gewaltdarstellung ist dieser Teil sehr viel zurückhaltender als speziell der vorangegangene, dafür gibt es den bereits erwähnten Showdown sowie einige Angriffe. Sexuelle Gewalt wird nicht während der Ausübung beschrieben, sondern distanzierter im Rahmen von (wenigen) Befragungen und einigen Berichten.
Insgesamt ein sehr spannender „runder“ Band 6, der mich einen ganzen Abend nicht loslassen wollte, nur den generell sehr fesselnden Showdown fand ich doch etwas zu „bombastisch“. Wegen des aktuellen Themas und des Schreibstils (und weil ich es im Film toll fände) jedoch keinen Abzug nur dafür, der Rest ist toll.
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