jarichan's review against another edition
3.0
Dieses Buch las ich für zwei Challenges und zwar nur aufgrund der Tatsache, dass es in Australien spielt. Fremantle, die Stadt, in der die Handlung angesiedelt ist, sticht auch sehr aus der Handlung heraus. Winton nimmt sich die Zeit, uns die Stadt mit ihren Schönheiten und ihren düsteren Ecken näher zu bringen. Dafür alleine hat sich die Lektüre gelohnt.
Auch zu Anfang liest sich das Buch sehr emotional und faszinierend. Winton hat das richtige Gespür dafür, den emotionalen Zusammenbruch Keelys zu beschreiben, doch dabei hält er respektvollen Abstand. So zeigt sich auch im Verlaufe der Handlung, wie Tom an sich arbeitet und versucht, angespornt durch Kai und Gemma, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Vor allem aber die zarte Beziehung zwischen Tom und Kai ist wundervoll dargestellt. In groben Zügen erinnerte mich das Buch an "About a Boy", aber weniger kitschig und romantisch. Der Junge hegt eine seltsame Faszination für den kaputten Keely, der sich im Gegenzug mehr und mehr in Verantwortung für den Kleinen sieht. Manchmal sitzen sie einfach zusammen auf dem Bett und blättern in dem Vogelbuch, das Kai so gerne hat. Diese Szenen sind mir wirklich sehr zu Herzen gegangen und diese werde ich bestimmt im Kopf behalten.
Dennoch ging der Lesegenuss immer weiter hinunter, sodass ich mich schlussendlich dabei ertappte, quer zu lesen. Dies lag (leider!) an Gemmas Figur. Auch sie ist eine Symbolfigur für viele Frauen und auch Männer, die in der Unterschicht aufwächst und sich nicht davon befreien kann. Sie hat viel Schlimmes erlebt und deshalb konnte ich zu Beginn ihre Handlungen gut verstehen. Natürlich ist sie geprägt und deshalb skeptisch.
Doch nachdem Tom Keely sich mehr und mehr als zuverlässig erweist, könnte sie ihm doch etwas Dankbarkeit entgegenbringen. Ihm ein wenig vertrauen und ihm nicht ständig Vorhaltungen machen. Denn es ist tatsächlich so: was auch immer Keely macht, es reicht Gemma nicht. Egal was er sagt, es ist nicht das Richtige. Er versucht ihr zu helfen so gut es geht, doch kommt etwas zurück? Nein.
Dieses Verhalten ging mir nach 370 Seiten ziemlich auf den Keks. Verhalten sich Frauen tatsächlich so? Auf jeden Fall konnte ich über Gemma nur den Kopf schütteln und mich fragen, wieso es eine einzige Figur schafft, ein ganzes Buch zu verderben. Ich auf jeden Fall hätte nicht so viel Geduld mit Gemma gehabt, wie Tom Keely es hatte. Keine Ahnung, ob ihr überhaupt bewusst ist, was für einen guten und treuen Mann sie da nun an ihrer Seite hat.
Wäre Gemma mehr im Hintergrund geblieben oder hätte sie sich von ihrer Zickigkeit gelöst, wäre es ein wirklich gutes Buch geworden. Aber leider hat sie es mir ziemlich verdorben, was wirklich schade ist.
Ansonsten war "Schwindel" für mich eine gut geschriebene und eindrückliche Lektüre, die uns vor Augen führt, dass man sich aus jedem Loch wieder hervorarbeiten kann, wenn man die nötige Motivation findet. Das Buch ist eine kritische Studie über das Leben der australischen Unterschicht, die aber so oder ähnlich auch hierzulande zu finden ist. Es sind Leben, aus denen etwas hätte werden können, wenn nicht irgendetwas schief gegangen wäre. Aber dann sind da Tom und Kai, die uns die Hoffnung wieder zurückgeben, dass trotzdem noch immer alles gut werden kann.
Und uns zeigen, dass es immer etwas gibt, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Auch zu Anfang liest sich das Buch sehr emotional und faszinierend. Winton hat das richtige Gespür dafür, den emotionalen Zusammenbruch Keelys zu beschreiben, doch dabei hält er respektvollen Abstand. So zeigt sich auch im Verlaufe der Handlung, wie Tom an sich arbeitet und versucht, angespornt durch Kai und Gemma, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Vor allem aber die zarte Beziehung zwischen Tom und Kai ist wundervoll dargestellt. In groben Zügen erinnerte mich das Buch an "About a Boy", aber weniger kitschig und romantisch. Der Junge hegt eine seltsame Faszination für den kaputten Keely, der sich im Gegenzug mehr und mehr in Verantwortung für den Kleinen sieht. Manchmal sitzen sie einfach zusammen auf dem Bett und blättern in dem Vogelbuch, das Kai so gerne hat. Diese Szenen sind mir wirklich sehr zu Herzen gegangen und diese werde ich bestimmt im Kopf behalten.
Dennoch ging der Lesegenuss immer weiter hinunter, sodass ich mich schlussendlich dabei ertappte, quer zu lesen. Dies lag (leider!) an Gemmas Figur. Auch sie ist eine Symbolfigur für viele Frauen und auch Männer, die in der Unterschicht aufwächst und sich nicht davon befreien kann. Sie hat viel Schlimmes erlebt und deshalb konnte ich zu Beginn ihre Handlungen gut verstehen. Natürlich ist sie geprägt und deshalb skeptisch.
Doch nachdem Tom Keely sich mehr und mehr als zuverlässig erweist, könnte sie ihm doch etwas Dankbarkeit entgegenbringen. Ihm ein wenig vertrauen und ihm nicht ständig Vorhaltungen machen. Denn es ist tatsächlich so: was auch immer Keely macht, es reicht Gemma nicht. Egal was er sagt, es ist nicht das Richtige. Er versucht ihr zu helfen so gut es geht, doch kommt etwas zurück? Nein.
Dieses Verhalten ging mir nach 370 Seiten ziemlich auf den Keks. Verhalten sich Frauen tatsächlich so? Auf jeden Fall konnte ich über Gemma nur den Kopf schütteln und mich fragen, wieso es eine einzige Figur schafft, ein ganzes Buch zu verderben. Ich auf jeden Fall hätte nicht so viel Geduld mit Gemma gehabt, wie Tom Keely es hatte. Keine Ahnung, ob ihr überhaupt bewusst ist, was für einen guten und treuen Mann sie da nun an ihrer Seite hat.
Wäre Gemma mehr im Hintergrund geblieben oder hätte sie sich von ihrer Zickigkeit gelöst, wäre es ein wirklich gutes Buch geworden. Aber leider hat sie es mir ziemlich verdorben, was wirklich schade ist.
Ansonsten war "Schwindel" für mich eine gut geschriebene und eindrückliche Lektüre, die uns vor Augen führt, dass man sich aus jedem Loch wieder hervorarbeiten kann, wenn man die nötige Motivation findet. Das Buch ist eine kritische Studie über das Leben der australischen Unterschicht, die aber so oder ähnlich auch hierzulande zu finden ist. Es sind Leben, aus denen etwas hätte werden können, wenn nicht irgendetwas schief gegangen wäre. Aber dann sind da Tom und Kai, die uns die Hoffnung wieder zurückgeben, dass trotzdem noch immer alles gut werden kann.
Und uns zeigen, dass es immer etwas gibt, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
martymohito's review
3.0
A look at the grittier side of Western Australia. Set in Freemantle Keeley can't but help a neighbour and old friend in difficulties and gets drawn into the murkier side of life. Never mind his own problems. Good dialogue, the book draws you in. Short chapters make you keep on reading and the story gets quite tense at the close. I have a sister living in Perth and this book is set in those parts so was extra interesting for me as I know some of the locations in the book even her hometown of Scarborough.
not_ana's review against another edition
dark
emotional
sad
slow-paced
- Plot- or character-driven? Character
- Strong character development? No
- Loveable characters? No
- Flaws of characters a main focus? Yes
4.25
marthaos's review against another edition
4.0
This was a very well-written book whose language initially drew me in more than the plot, but as I settled into the story, found I was hooked.
It tells the story of Keely, a down-on-his-luck eco warrior, recently divorced, unemployed and living in a high-rise flat surrounded by other such disenchanted 'deadbeats'. Keely's tone is sombre and depressed from the start, which I think made it hard to engage with, but as the story unfolds, and Gemma and Kai come into his life, the story opens out, and as Keely begins again to engage with life, so we engage more and more with him. Gemma, an old childhood friend is guardian to her young grandson Kai, an unusual and troubled child with whom Keely seems to have a strong affinity. As Kai clearly looks to him as a role model, Keely is forced to consider his life to this point, and rather than dwell morbidly on his failings, see how he can measure up in the present. Beguiled by the feisty but equally broken Gemma, he now questions how he can make a difference, re-evaluate what it means to do good and confront his life in a way that forces him outside of himself. His mother, Doris, is another pivotal figure in his life, whose strength is both admirable and off- putting to Keely, but who is consistently there for him in the background, loving him and waiting for him to emerge from his 'eyrie'.
Tim Winton's language is as ever wonderful, creating an atmosphere and tone, both depressive and redemptive. He uses sharp humour and very incisive images that create a great sense of the landscape and relationships that imbue the novel. His use of verbs even creates the said atmosphere "ladies in pencil skirts minced their way..." and "the chair growled across the timber floorboards".
This was a novel whose large themes were very deftly addressed and whose characters are so identifiable in their brokenness, repeated cycles of behaviour that keep them trapped; yet who ultimately learn the value in small acts of kindness, that though may seem insignificant, actually are what make life bearable and sometimes even more than that.
It tells the story of Keely, a down-on-his-luck eco warrior, recently divorced, unemployed and living in a high-rise flat surrounded by other such disenchanted 'deadbeats'. Keely's tone is sombre and depressed from the start, which I think made it hard to engage with, but as the story unfolds, and Gemma and Kai come into his life, the story opens out, and as Keely begins again to engage with life, so we engage more and more with him. Gemma, an old childhood friend is guardian to her young grandson Kai, an unusual and troubled child with whom Keely seems to have a strong affinity. As Kai clearly looks to him as a role model, Keely is forced to consider his life to this point, and rather than dwell morbidly on his failings, see how he can measure up in the present. Beguiled by the feisty but equally broken Gemma, he now questions how he can make a difference, re-evaluate what it means to do good and confront his life in a way that forces him outside of himself. His mother, Doris, is another pivotal figure in his life, whose strength is both admirable and off- putting to Keely, but who is consistently there for him in the background, loving him and waiting for him to emerge from his 'eyrie'.
Tim Winton's language is as ever wonderful, creating an atmosphere and tone, both depressive and redemptive. He uses sharp humour and very incisive images that create a great sense of the landscape and relationships that imbue the novel. His use of verbs even creates the said atmosphere "ladies in pencil skirts minced their way..." and "the chair growled across the timber floorboards".
This was a novel whose large themes were very deftly addressed and whose characters are so identifiable in their brokenness, repeated cycles of behaviour that keep them trapped; yet who ultimately learn the value in small acts of kindness, that though may seem insignificant, actually are what make life bearable and sometimes even more than that.
snoakes7001's review against another edition
3.0
Eyrie's protagonist is Tom Keely - previously a high profile environmental campaigner who has suffered a spectacular fall from grace. Exactly how, where and why is never explained, which is a shame because it would help the reader empathise with Keely and understand his motivations. The first third of the book gets off to a slow and disjointed start - it vaguely meanders about, much like Keely in his perpetually hungover pill-addled state. I persevered with it because so many people rave about Tim Winton's writing - and to be fair the writing is pretty sumptuous, it just never seemed to be going anywhere. Then as he meets his neighbour Gemma and her Grandson Kai both Keely and the novel develop a sense of purpose and it gets quite interesting. And then it just ends.
oviewill's review against another edition
dark
mysterious
sad
tense
slow-paced
- Plot- or character-driven? Character
- Strong character development? It's complicated
- Loveable characters? It's complicated
- Diverse cast of characters? Yes
- Flaws of characters a main focus? Yes
2.75
In Eyrie, Winton demonstrates a deep understanding of how humans think and feel, but ultimately fails to say anything
booksinbedinthornhill's review against another edition
4.0
A highly evocative and satiric portrait of contemporary Fremantle, and the affecting story of a damaged man trying to protect those more vulnerable than himself. The ambiguous ending doesn't really bother me. I know the characters and setting of this book are going to stick for a while. Great writing.
andrew61's review
4.0
Tim Winton is a writer who I have listened to on podcasts recently and seem many plaudits for his work yet hadn't so far picked up one of his books so the choice of this novel for my reading groups read in July allowed me the opportunity to see why he is loved by readers as I immersed myself into the story of Tom Keely's journey from despair to a possible return to society through a unlikely friendship with an old childhood friend and her grandson.
The opening chapter finds Tom , living in his flat on the top floor of a Freemantle high rise, divorced, having lost his job as an environmental activist in disgrace, drunk, divorced, and waking from his stupor unsure if he has urinated on his own carpet. Tom is in a bad place and he carries the baggage of an heroic father who having turned to religion is renowned in for the community for saving waifs and strays and solving disputes with his fists, a mother who once widowed has become a successful lawyer, and a sister involved in global finance. Then a chance meeting on his corridor with old childhood friend Gemma Buck, one of those waifs and strays, and her grandson Kai sees Tom dip his toe back into human interaction as we follow his life over the subsequent weeks. I won't say anymore about the plot as I enjoyed turning every page unaware of what might happen next and being totally absorbed with Tom and the characters in the book.
When I finally put the book down I was able to reflect on an interesting ending which gave pause foe thought and an author who I hope to return to soon.
The opening chapter finds Tom , living in his flat on the top floor of a Freemantle high rise, divorced, having lost his job as an environmental activist in disgrace, drunk, divorced, and waking from his stupor unsure if he has urinated on his own carpet. Tom is in a bad place and he carries the baggage of an heroic father who having turned to religion is renowned in for the community for saving waifs and strays and solving disputes with his fists, a mother who once widowed has become a successful lawyer, and a sister involved in global finance. Then a chance meeting on his corridor with old childhood friend Gemma Buck, one of those waifs and strays, and her grandson Kai sees Tom dip his toe back into human interaction as we follow his life over the subsequent weeks. I won't say anymore about the plot as I enjoyed turning every page unaware of what might happen next and being totally absorbed with Tom and the characters in the book.
When I finally put the book down I was able to reflect on an interesting ending which gave pause foe thought and an author who I hope to return to soon.
aineg's review against another edition
4.0
Really enjoyed this book and will look out for more Winton novels. The story really sucks you in and has you eager to keep reading. However, the ending was very abrupt and disappointing and it felt like Winton just ran out of ideas and shut the laptop down.