Reviews tagging 'Sexual assault'

Johnny, My Friend by Peter Pohl

2 reviews

hey_adora's review against another edition

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challenging dark emotional inspiring mysterious reflective sad tense slow-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? No

5.0

"Jan, mein Freund" ist ein sehr trauriges, aber gleichzeitig sehr schönes Buch. Erzählt wird aus der Perspektive der Hauptfigur Krille.
Seine Gefühle für Jan werden meiner Meinung nach extrem gut dargestellt, man verfolgt als Leser*In mit, wie Krille erst fasziniert von Jan ist und sich geehrt fühlt, als der ausgerechnet mit ihm befreundet sein will, wie sich seine Gefühle für ihn verstärken und wie er nach einer Weile offensichtlich verliebt in Jan ist. Krilles Gefühle werden erstaunlich sensibel dargestellt, seine Liebe zu Jan wirkt nicht erzwungen sondern total natürlich. Man fühlt und leidet mit ihm mit und versteht seine Zuneigung zu Jan völlig.
Krilles Charakter ist sehr gut ausgearbeitet und für mich ebenfalls gut nachvollziehbar, man kann sich gut mit ihm identifizieren. Er macht vom Anfang des Buches, wo er ein glücklicher, unbeschwerter Junge ist, zum Ende hin, wo er durch den plötzlichen, grausamen Tod Jans aus seiner Jugend gerissen wird, eine durchdachte Entwicklung durch </spolier>. Dass man sich so gut mit ihm identifizieren kann, liegt unter anderem an dem wunderschönen Schreibstil, der perfekt zum Buch und seiner Atmosphäre passt.
Auch Jans Charakter ist unglaublich gut und nachvollziehbar. Durch die Ich-Erzähler-Perspektive von Krille erfährt man über ihn zwar nur, wie Krille ihn sieht, doch ganz am Ende, als Jans wahre Geschichte ans Licht kommt, versteht man seinen Charakter und kann erstaunlich viel im Nachhinein in sein Verhalten interpretieren.
Die Erzählung ist schreitet zwar relativ langsam voran, dass tut dem Buch jedoch nur gut. 
Generell ist das Buch sehr spannend, da Jans Verhalten immer rätselhafter wird, Krille nach und nach neue Hinweise findet, die aber alle erst am Ende, bei der großen Auflösung ein Gesamtbild ergeben.
Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist, wie offen Krilles (und auch Jans) gleichgeschlechtliche Liebe dargestellt wird, obwohl das Buch aus den 80ern ist. Das ist ziemlich fortschrittlich und ich hätte nicht damit gerechnet, aber es ist eine der besten Repräsentationen für gleichgeschlechtliche Liebe, die ich kenne.
Die Themen des Buches sind teilweise echt heftig, da es
unter anderem um Kinderprostitution geht
. Der Autor geht meiner Meinung nach sensibel mit dem Thema um, jedoch ist das Buch generell ziemlich heavy... 
Dass man als Leser*In am Ende ein bisschen im Dunkeln tappt ist nicht schlimm. Da das Buch aus Krille Perspektive erzählt wird, wird die Auflösung nicht explizit ausgesprochen, man muss sich die Hinweise selbst zusammenbauen. Das verstärkt aber die mysteriöse und spannende Atmosphäre des Buches noch, ist meiner Meinung nach also eine gute Entscheidung.


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anarchoduck's review against another edition

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challenging dark emotional mysterious reflective sad tense slow-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

5.0

"Jan, mein Freund" ist ein gefühlvoller, extrem bewegender und niederschmetternder Roman. Die Gedanken und Gefühle des Protagonisten und Ich-Erzählers Krille werden dem:der Leser:In hautnah und berührend vermittelt und seine Beziehung zu dem mysteriösen Jan wird auf langsame Weise aufgebaut. Der Plot spitzt sich hierbei immer weiter zu und der:die Leser:In spürt früh, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen wird. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das mich derartig ergriffen hat und deren Charakterdarstellung und Gefühle und Verhalten des Protagonisten so nachvollziehbar und authentisch auf mich wirkten. Es ist so persönlich und emotional, in einem sehr dichten Erzählstil geschrieben und lässt eine:n letztlich verstört, ungläublig und traurig zurück. 

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