A review by lucardus
On the Steel Breeze by Alastair Reynolds

3.0

Wieder so ein unschlüssiges Gesamtbild wie ich es bei fast allen bisher gelesenen Romanen von Reynolds habe. Einerseits schreibt er interessante Geschichten, andererseits habe ich oft das Gefühl, ich habe das irgendwie schon farbiger und spannender geschildert bekommen und irgendwie sieht es anfangs immer großartiger aus als sich am Ende herausstellt. Auch der zweite Band von "Poseidon's Children" bietet, trotz der etwas größeren Bühne mit den Holo-Schiffen, die zu einem anderen Sonnensystem aufgebrochen sind, eher wenig Sense of Wonder; die Protagonisten sind ok, aber ich fühle mich nur als Beobachter und kaum emotional gebunden. Banks AIs haben weitaus mehr Witz und Esprit, bei Kim Stanley Robinson hat man das Gefühl von mehr Tiefe und er schöpft mehr Wunder aus einem vergleichbaren Setting. Die wirklich interessanten Entwicklungen, wie die Merman, bleiben leider nur Nebendarsteller, wobei mich gerade deren Angelegenheiten und ein Protagonist aus deren Ecke viel stärker interessieren würden. Und auch das so groß angekündigte "afrikanische Setting" bleibt auch im zweiten Band eigentlich nur durch Elefanten und die Namen der Protagonisten erkennbar. Angesichts dessen, reicht es, auch wenn ich "On the Steele Breeze" gerne gelesen habe, nur für 3 Sterne.

Nichtsdestotrotz wird schon aus Vollständigkeitswahn der Abschlussband sicher gekauft, aber dann ist erstmal Pause mit Reynolds und ich werde lieber die Backlist von Robinson abarbeiten oder andere britische SF-Autoren ausprobieren.