A review by sometimeswonderland
Secret Fire: Die Entflammten by Carina Rozenfeld, C.J. Daugherty

4.0

Meine Meinung

Allgemein

Eine neue Jugendbuchreihe hat begonnen. Eine Reihe der Extraklasse - und der Déjà Vus.
Zunächst steigt man in eine relativ düstere Umgebung ein, denn der Protagonist Sacha lässt sich andauernd in dunkle Machenschaften verwickeln und als Leser fand ich seine Sichtweise oft bedrückend, gehetzt, eben wie sein Leben momentan so ist. Etwas Ruhe findet man dort in dem weiblichen Charakter Taylor. Sie ist eine Streberin und eigentlich ganz durchschnittlich normal. Sie Engländerin - er Franzose. Ihre Schicksale: Verbunden.
Taylor war für mich immer so der Rettungsknoten. Die Autorin beschreibt viele Situation so lebhaft und so fesselnd, dass ich einfach mal ab und zu eine Pause brauchte. Die soll man ja aber nicht finden, indem man das Buch bei Seite legt. Und das musste ich hier auch gar nicht. Durch die Sichtwechsel konnte ich immer mal wieder eine Runde durchschnaufen.
Das Gleichgewicht an Frage und Antwort finde ich sehr schön verteilt hier drin. Bevor sich neue aufwerfen, fand ich zunächst immer ein paar Antworten auf ältere Fragen.
Was mich an dem Buch dem Buch etwas gestört hat, waren diese Déjà-Vu Erlebnisse, denn oft kamen mir Szenen bekannt vor. Todbringer- Harry Potter. Runen zum Schutz - Chroniken der Unterwelt. Und die Fähigkeiten.... Es ist nicht das erste Mal, dass ich diese Form der bildlichen Materialisierung gelesen habe. Trotzdem fand ich für den Leser diese Methode, Taylors Fähigkeiten zu begreifen, am schönsten gewählt.
Auch die Alchemie findet in dieser Geschichte einen großen Platz. Das macht das Buch nicht ganz so übernatürlich. Es paaren sich wahre Lehren mit Mythen und Flüchen.
An sich fand ich die Geschichte spannend und schlüssig erzählt, ich habe jetzt nicht zig Fragen, die offen geblieben sind, aber ich habe auch nicht das Bedürfnis, den Folgeband sofort in den Händen halten zu müssen, da das Ende abgerundet war und auch nicht das allergrößte Finale hatte.

Charaktere

Großartig viele Charaktere gab es jetzt nicht, was nicht negativ gemeint ist.
Zum einen ist da Sacha, der mystische BadBoy, der aber eigentlich ganz lieb ist und nur hart vom Schicksal getroffen wurde, Taylor, die Streberin, Aldrich, der weise Großvater und seine Assistentin Louisa, die total flippig ist und sich nicht um Leute schert, die sie nach ihrem Äußeren beurteilen. An sich eine tolle Mischung, die viele verschiedene Szenen und Gefühle im Buch bieten konnten.

Schreibstil & Sichtweise

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und oftmals ein wenig düster, wenn aus Sachas Welt berichtet wird. Ein wenig Humor und Entspannung findet man aber in Taylors Welt. Zu einem Jugendbuch passt er definitiv sehr gut.
Geschrieben wurde das Buch in der dritten Person, in erster Linie aus den Sichten von Sacha und Taylor, ab und zu auch aus Sichten von weniger häufig auftretenden Charakteren. Ab und zu wird dann ein Gedankenschnipsel eingeworfen.

Cover & Titel

Das Cover zeigt in der Mitte die Protagonistin Taylor auf weißem Grund. Der Hintergrund der von leicht rosa in einen bräunlichen Ton übergeht, sieht in real weitaus besser aus, als auf Fotos. Es hat einen gewissen Glanz. Die Symbole lassen einen Vorab schon viele Vermutungen aufstellen und passt gut zum Inhalt. Nimmt man den Schutzumschlag ab, findet man jedoch nur den Titel auf schwarzem Grund, etwas schade.
Der Titel wird einem klar, sobald man so mittig im Buch angekommen ist. Der Untertitel "Die Entflammte" bezieht sich meiner Meinung nach auf Taylors Familie - hier möchte ich auch ungern spoilern. Passend gewählt finde ich ihn definitiv.

Zitat

"Vielleicht wär's ja eine Erleichterung mit jemandem zu reden, der keinen Schimmer hatte, was für ein Wrack er war. Mit jemandem, der seine E-Mails "Es grüßt dich" unterschrieb, als ob so eine Höflichkeitsfloskel für sie das Normalste der Welt wäre."
- Seite 72

Fazit

Ein wirklich fesselndes Jugendbuch, mit gut durchdachtem Plot und Charakteren. Allerdings kamen mir ein paar Stellen schon so bekannt vor aus anderen Büchern und das Ende wirkte eher wie ein Spannungshüpfer in der Mitte eines Buches, anstatt eines Finales. Ich bin gespannt auf Band 2 und empfehle das Buch trotzdem gerne weiter!