A review by v_____
Cleopatra und Frankenstein by Coco Mellors

challenging dark emotional hopeful inspiring reflective sad tense medium-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.5

 
Dezember. Sie stand schon im Fahrstuhl als er Einstieg, er nickte ihr zu und schloss mit einem Rattern das Eisengitter...

- Cleopatra und Frankenstein, 1%


🎧 gehört als Hörbuch

Einerseits war dieses Buch eine berührende Liebesgeschichte gone traumatic.
Andererseits bildet es verschiedene Menschen, die in verschiedenen Beziehungen miteinander stehen ab, die teils problematisch sind, teils liebevoll. 
Und dann ist die Geschichte auch Klischee beladen, aber durch den wundervollen Schreibstil kann man darüber hinwegsehen.

Cleo und Frank sind die titelgebenden Hauptfiguren, aber sie leben nicht isoliert, sondern man bekommt auch die Gedankenwelt der Menschen um sie herum mit. Dadurch entsteht ein schönes, rundes Bild. Was mir hier nicht so gefallen hat war, dass man von Cleo gefühlt nicht recht viel mehr POVs bekommt, als von so manch anderem Nebencharakter. Da hätte ich mir mehr erwartet, da Cleo ja immerhin eine Namensgeberin des Buches ist. Außerdem hätte ich gerne mehr darüber erfahren, was sich Cleo bei so manchen Aktionen gedacht hat (zB
bei der Affäre mit Anders
).

Das Ende war
heilend und positiv. 
Ich fand es einfach super, dass Cleo und Frank sich normal über ihre beendete Beziehung unterhalten konnten, ohne großes Drama. Von dieser Sorte brauchen wir unbedingt mehr! Es gibt leider viel zu viele Beispiele in Filmen und Büchern, wo sich Ex-Partner auch lange nach der Trennung bis aufs Blut hassen, anstatt einfach zu versuchen drüber zu stehen und weiterzumachen. 
Mein Lieblingscharakter war Cleo (Romes Version). Ich hatte wirklich den Eindruck, dass es ihr besser geht, dass sie heilt und sie es schaffen wird.
Von Zoe hätte ich gerne noch mehr erfahren, wie ging es mit ihr weiter?
Dass es für Frank so einfach war mit dem Trinken aufzuhören hat mich sehr überrascht. Meist braucht es bei sowas mehr Anläufe, und natürlich wissen wir nicht, ob Frank es nicht vor Beginn der Geschichte schon mal versucht hat oder er nach dem Ende nochmal rückfällig wird... Aber das Framing "er hat mit dem Trinken aufgehört, weil er ist jetzt in Eleonor verliebt" finde ich nicht nur unrealistisch und unauthentisch, sondern auch sehr problematisch. Jemand der jahre- oder jahrzehntelang Alkoholiker war, hört nicht so einfach auf, unfortunately that's not how the world works...

Expand filter menu Content Warnings