A review by aecidyk
All Quiet on the Western Front by Erich Maria Remarque

4.0

ich rede gar nicht so oft darüber, aber ich denke so oft über krieg nach. so oft philosophiere ich, zerbreche mir den kopf, versuche die opfer des krieges zu respektieren so gut ich kann, und möchte andere dazu bringen, sich ebenso gedanken zu machen, indem ich darüber rede. es gibt so vieles was ich denke und fühle aber es ist unbeschreiblich. an diese tatsachen zu denken macht mich jeden tag fertig. dieses buch war krass und hat die grausamkeit von krieg so gut gezeigt, wobei ich den film sogar besser finde.
so viele gute gedanken. und ich wünschte, mehr leute würden bücher wie dieses hier lesen.

ich habe jetzt einige quotes vom buch, die ich gerne teilen würde.

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Eiserne Jugend. Wir sind alle nicht mehr als zwanzig Jahre. Aber Jugend? Das ist lange her.
Wir sind alte Leute.

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Sind am Horizont nicht Blumen und eine Landschaft, die so still ist, dass er weinen möchte, der Soldat? Stehen dort nicht Bilder, die er nicht verloren hat, weil er sie nie besessen hat, verwirrend, aber doch für ihn vorüber? Stehen dort nicht seine 20 Jahre?

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Ach Mutter, ich weiß, was dich die Unterhosen an Herumstehen, Laufen und Betteln gekostet haben! Ach Mutter, Mutter, wie kann man es begreifen, dass ich weg muss von dir, wer hat denn anders ein Recht auf mich als du. Noch sitze ich hier, und du liegst dort, wir müssen uns so vieles sagen, aber wir werden es nie können.
“Gute Nacht, Mutter.”
“Gute Nacht, mein Kind.”

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„Jetzt sehe ich, dass du ein Mensch bist wie ich. Ich habe gedacht an deine Handgranaten und deine Waffen - jetzt sehe ich deine Frau und dein Gesicht und das Gemeinsame. Vergib mir, Kamerad! Wir sehen es immerzu spät. Warum sagt man uns nicht immer wieder, dass ihr ebenso arme Hunde seid wie wir, dass eure Mütter sich ebenso ängstigen wie ihr und dass wir die gleiche Furcht vor dem Tode haben und das gleiche Sterben und den gleichen Schmerz-. Vergib mir, Kamerad, wie konntest du mein Feind sein. Wenn wir diese Waffen und diese Uniformen fortwerfen, könntest du ebenso mein Bruder sein wie Kat und Albert. Nimm zwanzig Jahre von mir, Kamerad, und steh auf - nimm mehr, denn ich weiß nicht, was ich damit beginnen soll.“

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Ich bin sehr ruhig. Mögen die Monate und Jahre kommen, sie nehmen mir nichts mehr, sie können mir nichts mehr nehmen. Ich bin so allein und so ohne Erwartung, dass ich ihnen entgegensehen kann ohne Furcht. Das Leben, das mich durch diese Jahre trug, ist noch in meinen Händen und Augen. Ob ich es überwunden habe, weiß ich nicht. Aber solange es da ist, wird es sich einen Weg suchen, mag dieses, das in mir „Ich“ sagt, wollen oder nicht.

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Er war vornüber gesunken und lag wie schlafend an der Erde. Als man ihn umdrehte, sah man, dass er sich nicht lange gequält haben konnte; - sein Gesicht hatte einen so gefassten Ausdruck, als wäre er beinahe zufrieden damit, dass es so gekommen war.