A review by nerdydreamer107
Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts by Janelle McCurdy

adventurous emotional hopeful medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? It's complicated

4.25

 
Dieses Buch zu lesen hat wirklich Spaß gemacht und ich kann mir vorstellen, dass die Reihe zum nächsten großen Fantasy-Epos der Kinderliteratur wird. 

Ich würde mir jedoch wünschen, dass wir aufhören, alle Fantasy-Bücher mit Harry Potter zu vergleichen, besonders, wenn das einzige, was sie gemeinsam haben, das Genre und die Zielgruppe sind. Auch deutet dieser Vergleich Menschen an, dass Rowling und ihre Weltanschauung vom Verlag und den Autor*innen vertreten und unterstützt werden und somit kein safe space für queere Menschen sind. 

Nachdem dies nun gesagt ist: Positiv fiel mir auf, wie normalisiert Queerness für Mia und die Nebencharaktere war. Zwar werden sehr wenige Charaktere explizit als queer beschrieben (spontan könnte ich nur TJs Mütter nennen), dies wird jedoch nie als ungewöhnlich oder als sozialer Konfliktpunkt (in welcher Weise auch immer) dargestellt. Natürlich könnte dies am Alter der Charaktere liegen und auch daran, dass der Plot des Buches wenig bis gar nichts mit romantischen und sexuellen Beziehungen zu tun hat (es ist immerhin ein Kinderbuch). Dennoch finde ich diese Normalisierung sehr wichtig und gut. 

 

Der Plot war interessant und hielt nach der Einleitung in die Welt des Buches die Spannung konstant aufrecht. 

Die Charaktere waren größtenteils realistisch dargestellt, obwohl die Kinder (Lucas ausgenommen) häufig sehr viel älter wirkten, als sie tatsächlich waren. Sie fiel insbesondere in ihrer Wortwahl auf, die Kinder redeten wie Erwachsene, während die Erwachsenen häufig wie Roboter klangen. 

Die meisten der Charaktere waren sehr sympathisch und leicht anzufeuern, auch waren sie dreidimensional. Dies fiel bei den Bösewichten leider etwas flach. 

Hin und wieder schien die Autorin zu vergessen, dass ihre Protagonisten Kinder waren, beispielsweise als die Kinder, inklusive eines 4-Jährigen (wenn ich mich recht erinnere), schnell genug rennen konnten, um erwachsene, trainierte Menschen und ihre Umbra (welche auch oft als sehr schnell beschrieben werden) abzuhängen. 

Das Word Building gefiel mir sehr gut, ich freue mich schon darauf, in Band zwei mehr darüber zu lernen. Bisher kam mir fast alles daran sehr schlüssig und gut recherchiert vor (wie Physik und die dunklen und hellen Städte vereinbar sind, habe ich noch nicht herausgefunden). Besonders gefallen haben mir die Umbra. 

Am Ende des Buches wird angedeutet, dass Mia und TJ romantische Gefühle füreinander hegen. Ich hoffe wirklich, dass daraus keine love triangle mit Miles erwächst. Es wäre schön, auch in Kinderbüchern mehr Freundschaften zwischen Jungen und Mädchen zu lesen, welche Freundschaften bleiben, ohne irgendwelche romantische Hintergedanken. 

 

Bei der Formatierung des Buches hätte ich mir gewünscht, dass eine klare Unterscheidung zwischen Gedankenrede und wörtlicher Rede besteht, indem zum Beispiel Gedankenrede als kursiv dargestellt wird. So war ich häufig verwirrt, ob Dinge nun laut gesagt wurden oder nicht. 

 

Alles in allem ein gelungenes Debüt.