A review by laelyn
Schattenblick by Laura Kneidl, Bianca Iosivoni

2.0

Dies ist das erste Buch, das ich von den Autorinnen lese. Ich bin mir leider nicht sicher, ob ich die Serie weiter verfolgen werde, obwohl es sich um einen halbwegs soliden Start handelt. Der Schreibstil ist angenehm, mit ausgeschmückten, wenn auch zu wenigen Beschreibungen und teilweise sehr amüsanten Dialogen. Das Buch lebt von den Dialogen, weshalb ich mir auch gut vorstellen kann, dass es als Hörbuch super funktioniert. Allerdings ist die verwendete Sprache auch sehr simpel, sodass es mir unabhäbgig von der Handlung manchmal vorkam, als wäre das eigentliche Zielpublikum eher im jüngeren Teenager-Alter anzusiedeln. Noch dazu gibt es den ein oder anderen Begriff, der sich ständig wiederholt - die Charaktere schlucken sehr häufig hart. Storyelemente werden ebenfalls teilweise wiederholt, um vielleicht das Gedächtnis der Lesenden aufzufrischen, was unnötig ist, da das Buch, wie gesagt, wirklich sehr simpel geschrieben und auch nicht sonderlich lang ist.

Trotzdem hat das Lesen auch Spaß gemacht. Ich wollte wissen, wie sich die Story um Roxy, die Huntress, und den mysteriösen Shaw weiterentwickelt, auch wenn man zu Anfang ziemlich abrupt mitten in die Action hineingeworfen wird und es eine Weile gedauert hat, bis ich dadurch irgendeine Verbindung zu den Charakteren aufgebaut habe. Das World Building ist schön in die Handlung eingebettet und verzichtet größtenteils auf typische Tell, don't Show-Einlagen. Die grundsätzliche Idee finde ich auch immer noch spannend, letzten Endes hat mich die Umsetzung allerdings enttäuscht.

Was mich bereits relativ früh zu nerven begann, war die Tatsache, das wirklich jeder als hübsch und attraktiv beschrieben wurde. Finn, der Kampfpartner unserer weiblichen Hauptfigur, ist natürlich ein wahnsinnig attraktiver Schotte, was Roxy uns auch mitteilen muss, obwohl sie im nächsten Satz beteuert, dass er wie ein Bruder für sie ist. Auch Shaw wird von ihr als irgendwie attraktiv beschrieben, obwohl sie eigentlich eher auf den Geist ihn ihm und seinen Gesundheitsstatus fokussiert sein sollte. Shaw, der an Amnesie leidet und weder weiß wer noch wo er ist, nimmt sich im Krankenhaus trotzdem die Zeit, die ihm völlig fremde Roxy - die er auch noch für verrückt hält, da sie von Geistern redet - eingehend zu betrachten und all ihre schönen und attraktiven äußerlichen Merkmale festzustellen. Und natürlich starrt er ihr auch auf die Brüste - er kann eben nicht anders, da er "ein Kerl" ist. Letzten Endes habe ich mehrfach mit den Augen gerollt, weil dieser Fokus auf Attraktivität und körperliche Schönheit den Charakteren nur noch abträglich war und in vielen Szenen auch nicht realistisch wirkte.

Die Charaktere blieben für mich eher flach, auch wenn sie meiner Meinung nach viel Potenzial haben. Gerade die POV-Charaktere sind mir zu stereotyp geraten. Roxy ist die klassische badass Kämpfering mit sarkastischem Mundwerk, tough aber mit einem weichen Kern, die nicht nach dem Mann fürs Leben sucht und anfangs schnippisch auf die Annäherungsversuche ihres Love Interests reagiert. Natürlich ist sie aber auch klassisch weiblich und schön mit Haar das bis zu ihren Hüften reicht. Die Nebencharaktere waren von Anfang an nicht wirklich interessant und blieben auch bis zum Ende hin blass. Grundsätzlich konnte ich einfach keine enge Verbindung zu den Charakteren entwickeln und werde mich wahrscheinlich nicht lange an sie erinnern, da sie hierfür nicht speziell genug sind. Aus demselben Grund habe ich auch mit der Romanze nicht mitgefiebert, die für mich blass und klischeehaft war.

Die Handlung hat einige interessante Momente, bleibt aber dennoch zu flach, als dass großartig Spannung aufkommen und aufrecht erhalten werden kann.
Die Idee hat für mich weiterhin Potenzial, aber die Umsetzung hat für mich zu viele Schwächen, als dass ich eine Leseempfehlung geben könnte.