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A review by taaya
Nur einen Horizont entfernt by Lori Nelson Spielman
dark
tense
medium-paced
- Plot- or character-driven? Character
- Strong character development? No
- Loveable characters? No
- Diverse cast of characters? It's complicated
- Flaws of characters a main focus? Yes
2.0
Nein, tut mir leid. Viel zu viel in diesem Roman ist eher ein schlechter Kalenderspruch, viel zu viel geht völlig an allem vorbei, was ein guter Therapeut raten würde. Jede Menge Victim Blaming, jede Menge Gaslighting, jede Menge Toxizität.
Vielleicht ist der Roman hilfreich für Menschen, die nicht mehr viel Zeit haben und nicht mehr versuchen können, ihre Beziehungen mit anderen und sich selbst auf gesunde Füße zu setzen. Die nicht mehr die Zeit haben, neue Handlungsweisen zu erlernen und sich zu sensibilisieren.
Aber für Menschen, die auch nur die Chance haben, noch länger zu leben, bietet er genau das Falsche. Und selbst, wenn Vergeben manchmal durchaus gerechtfertigt und vielleicht sogar verdient ist, ist das immer noch nichts, was man frei entscheiden kann. Gefühle hat man oder man hat sie nicht. Das kann man mit langer Aufarbeitung in einer Therapie vielleicht beeinflussen, hier wird sich das aber viel zu leicht gemacht.
Und boah, wurde die Sache mit dem Kindesmissbrauch schlecht gemacht. Die Ursprungssituation hier ist unglaublich schlecht konstruiert, so dass man keine der Emotionen der Protagonistin diesbezüglich nachvollziehen kann. Das nimmt dem ganzen Drama über weite Teile jedwede Glaubwürdigkeit und lässt Leute, die wirklich ihre Peiniger zur Verantwortung ziehen, so da stehen, als würde man ihnen auch nicht glauben können.
Dazu noch das Ende. Oh, nur, weil er krank ist, ist die Wahrheit nicht mehr wichtig? Jetzt ist er plötzlich unschuldig?
Nein, sorry, das Buch ist auf so viele Arten toxisch, dass selbst der wirklich gute Schreibstil es nicht retten kann.
Vielleicht ist der Roman hilfreich für Menschen, die nicht mehr viel Zeit haben und nicht mehr versuchen können, ihre Beziehungen mit anderen und sich selbst auf gesunde Füße zu setzen. Die nicht mehr die Zeit haben, neue Handlungsweisen zu erlernen und sich zu sensibilisieren.
Aber für Menschen, die auch nur die Chance haben, noch länger zu leben, bietet er genau das Falsche. Und selbst, wenn Vergeben manchmal durchaus gerechtfertigt und vielleicht sogar verdient ist, ist das immer noch nichts, was man frei entscheiden kann. Gefühle hat man oder man hat sie nicht. Das kann man mit langer Aufarbeitung in einer Therapie vielleicht beeinflussen, hier wird sich das aber viel zu leicht gemacht.
Und boah, wurde die Sache mit dem Kindesmissbrauch schlecht gemacht. Die Ursprungssituation hier ist unglaublich schlecht konstruiert, so dass man keine der Emotionen der Protagonistin diesbezüglich nachvollziehen kann. Das nimmt dem ganzen Drama über weite Teile jedwede Glaubwürdigkeit und lässt Leute, die wirklich ihre Peiniger zur Verantwortung ziehen, so da stehen, als würde man ihnen auch nicht glauben können.
Dazu noch das Ende. Oh, nur, weil er krank ist, ist die Wahrheit nicht mehr wichtig? Jetzt ist er plötzlich unschuldig?
Nein, sorry, das Buch ist auf so viele Arten toxisch, dass selbst der wirklich gute Schreibstil es nicht retten kann.
Moderate: Addiction, Alcoholism, Body shaming, Bullying, Child abuse, Death, Emotional abuse, Infidelity, Pedophilia, Terminal illness, Toxic relationship, Dementia, Abortion, Death of parent, Gaslighting, and Classism
Minor: Miscarriage