A review by oddlyconfusing
Ein finsterheller Tag by David Almond

4.0

David Almonds neues Buch „Ein finsterheller Tag“, ist alles andere als was man erwartet, rechnet man doch mit einer Detektivgeschichte als Davie von seinem Freund erfährt, dass eine Leiche in seiner Heimatstadt gefunden wurde. Sofort machen sich die neugierigen Jungen auf den Weg, um sich den Fund genauer anzusehen und für die beiden ist es sofort klar, wer der Mörder ist, als sie die Leiche von Jimmy Killen sehen. Es muss Zorro gewesen sein, ein Junge aus der Craig Familie. Die beiden Familien liegen schon lange im Streit und drohen sich mit Mord, doch was hat das Fass zum Überlaufen gebracht?

Davie will sich selbst auf die Suche nach dem Täter machen. Auf seinem Weg durch die Stadt, begegnet er den Menschen, mit welchen er aufgewachsen ist, er lauscht ihren Theorien und Gedanken und folgt selbst seiner Fantasie und träumt von sich, seinen verstorbenen Vater und dem Mord.

„Er wandert heute durch alles, als wäre es ein Traum, als wäre es eine Geschichte, die sich entfaltet. Es ist eine Geschichte von Entdeckungen, obwohl er durch Orte geht, die er so gut kennt. Es ist eine Geschichte, in der jeder Schritt ein Wort ist, das ihn weiter ins Unbekannte führt.“

Die Geschichte um Davie hat mich überrascht. In vielerlei Hinsicht. Ich habe eine Detektivgeschichte erwartetet und auch bekommen. Nur eben sehr anders, als erwartet. Viel tiefgründiger und bildgewaltiger. Themen wie Familienfehden, Hass, Vorurteile, Rollenbilder, Krankheit und Tod werden ebenso aufgegriffen, wie freie Entfaltung und das Erwachsenwerden an sich.

„Es gibt überall versteckte Orte, die nur darauf warten, gefunden zu werden“, sagte Dad. „Sogar in einer kleinen Stadt wie dieser, wo man meinen könnte, man hätte schon alles gesehen, was es zu sehen gibt.“

Dabei schwankt der Schreibstil zwischen philosophisch, poetisch und durch die Augen eines Kindes verträumt. Zu Beginn ist es nicht so einfach hinzufinden, doch nach den ersten Seiten gewöhnt man sich daran und wird von Davies Gedanken und seiner Reise durch die Kleinstadt mitgezogen. Die Hauptfigur und auch die Schauplätze sind toll beschrieben – manchmal etwas aussergewöhnlich, aber unbedingt lesenswert!