A review by rebaba82
Zu schön, um tot zu sein, by Simon Mason

3.0

In einer Stadt in England wird ein Mädchen tot aufgefunden. Für Garvie Smith eine willkommene Abwechslung, denn er langweilt sich in seinem Leben zu Tode. Gegen den Willen der Polizei startet er seine eigene Ermittlung im Mordfall.

Was ich erwartet habe: Spannung, einen supercoolen (vielleicht auch ein bisschen schrägen) Hauptcharakter, Humor, Spannung!!!!!!!

Was ich stattdessen "bekommen" habe: Langeweile, langeweile, einen ätzenden, unsympathischen Hauptcharakter und wieder Langeweile

Dem Buch fehlt meiner Meinung nach der Fokus auf das Wesentliche. Es wird viel zu viel abgeschweift und auf Nebensächlichkeiten eingegangen, die keinen interessieren und nur dafür sorgen, dass die Geschichte sich zieht. Von Anfang an hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen. Garvie ist ein ziemlich unsympathischer Charakter. Da kann man jetzt argumentieren "ach was, der ist doch nur eigen und etwas exzentrisch", meiner Meinung nach ist er aber einfach nur ein verwöhnter Kerl, den es nicht interessiert, was für Schwierigkeiten er seiner Mutter macht oder wen er mit bestimmten Verhaltensweisen verletzt. Für mich war das keine "Mischung aus Sherlock Holmes und James Bond", denn die sind beide trotz ihrer Exzentrik wirklich sympathisch. Garvie ist einfach nur ätzend und überheblich. Er meint, alles besser zu wissen, nur weil er das Glück hat mit extremer Intelligenz gesegnet zu sein. Das allein schon nimmt dem Buch viel Potential. Man fiebert nicht wirklich mit. Im Prinzip war es mir mehr oder weniger egal, was mit Garvie passiert. Ich habe das Buch nur fertig gelesen, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht. Gegen Ende hin (so die letzten 50 Seiten) zeigt Garvie dann tatsächlich etwas Gefühl und wurde mir auch gleich viel sympathischer.
Die Handlung hält sich wie schon gesagt viel zu sehr mit Details auf, die nicht wirklich spannend sind. Garvie geht hierhin und redet mit diesem. Er geht dorthin und redet mit jenem. Zwischendurch wird versucht, den Leser an seinen Gedankengängen teilhaben zu lassen, was aber nicht besonders gelingt, da Garvie in irgendwelchen mathematischen Formeln denkt, die sich einem nicht-Mathematiker nicht erschließen.
Die Rolle des Polizisten fand ich auch nicht wirklich gelungen. Auch dieser soll auf seine Art exzentrisch wirken, auf mich jedoch wirkt er einfach nur unfähig. Auch hier sind in der Geschichte lange Passagen eingebaut, in denen der Polizist mit seinen Kollegen irgendein langweiliges Gespräch führt, dass zwar Dinge im Fall erklärt, aber nicht wirklich für Spannung sorgt.
Das war allgemein mein größtes Problem. Die Spannung und Geschwindigkeit haben gefehlt. Vielleicht habe ich auch einfach nur zu viel erwartet, aber meiner Meinung nach war die Geschichte viel zu langsam erzählt. Es fehlte die Action. Die erste wirklich spannende Szene passiert ungefähr ab Seite 150 und erstreckt sich über gefühlte zwei Seiten, bevor die Erzählweise dann wieder in ihren alten Trott verfällt.

Mein Fazit:
Eine Geschichte mit viel Potential, die jedoch langweilig und mit zu wenig Spannung erzählt wurde. Keine der Figuren ist einem wirklich sympathisch. Ich musste mich regelrecht zwingen das Buch fertig zu lesen. Insgesamt würde ich dem Buch 2,5 Sterne geben, da die Idee und die Lösung ganz gut waren.