A review by clara_mai
Im Westen nichts Neues by Erich Maria Remarque

5.0

 Erich Maria Remarque erzählt auf gleichzeitig schöne und schreckliche, in jedem Fall eindringliche Weise davon, was der erste Weltkrieg mit den Soldaten machte. Er beschreibt wie der Krieg sinnlos das Leben junger Menschen zerstört, auch wenn sie ihn überleben. Wie in der Widmung des Buches steht: Dieses Buch soll weder eine Anklage noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen, über eine Generation zu berichten, die vom Kriege zerstört wurde – auch wenn sie seinen Granaten entkam. Hier noch ein paar weitere Zitate:

Wir haben alles Gefühl füreinander verloren, wir kennen uns kaum noch, wenn das Bild des andern in unseren gejagten Blick fällt.

Wir sind verlassen wie Kinder und erfahren wie alte Leute, wir sind roh und traurig und oberflächlich - ich glaube wir sind verloren.

Abends stehen sie wieder am Gitter und der Wind kommt von den Birkenwäldern zu ihnen. Die Sterne sind kalt.

Unsere Gedanken sind Lehm, sie werden geknetet vom Wechsel der Tage

Unsere Hände sind Erde, unsere Körper Lehm und unsere Augen Regentümpel. Wir wissen nicht, ob wir noch leben.


Da das Buch 1929 veröffentlicht wurde, enthält es ein paar veraltete Begriffe, das möchte ich erwähnen. Die Art, wie vom Protagonisten und den anderen Soldaten über Frauen gesprochen wird, ist nicht immer angenehm - meistens einfach sexualisiert - aber so wahrscheinlich authentisch. 

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