A review by jarichan
House of Leaves by Mark Z. Danielewski

4.0

Des Einen Leid ist des Anderen Freud - drehen wir das mal so, denn ich kam zu diesem Buch bloss dadurch, dass eine Freundin es abgebrochen hat. Und dann mal mir untergejubelt hat. Scheinbar sind unsere Geschmäcker unterschiedlich genug; denn ich habe dieses Buch richtiggehend genossen.

Aber ich kann verstehen, dass "Das Haus" nicht für jeden Typ von Leser/in geeignet ist. Ich empfehle allen Interessierten, erst einmal etwas im Buch zu blättern, um herauszufinden, ob es einem wirklich passt.

Ich als Vielleserin bin unter anderem deswegen so begeistert von Danielewskis Werk, weil es mal etwas völlig Anderes ist. Wenn man pro Monat an die 30 Bücher liest, braucht es schon ein bisschen was, bis man etwas vollkommen Neues entdeckt. Dieses Buch ist genau das - neu und unbekannt.

Wie auch die Protagonisten im Buch, so weiss der Leser eigentlich nie, was ihn/sie auf der nächsten Seite erwartet. Der Text funktioniert auf mehreren ganz unterschiedlichen Ebenen, macht einmal dies, einmal jenes und steht auch plötzlich mal Kopf. Oder die Seiten sind leer. Oder geschwärzt. Man muss also während des Lesens auch immer mal wieder einen echten oder einen sinnbildlichen Kopfstand machen.

Das Sujet des eigenwilligen Hauses kennt man theoretisch, aber hier wird es auf ein völlig neues Level gehoben. Dieses Haus will ich unter keinen Umständen betreten. Nein, das muss nun wirklich nicht sein.

Danielewski erweist sich als kreativer Autor, der unbekannte Wege nicht scheut und seinen Lesern einiges zumutet. Für jene, die das schätzen ist "Das Haus" somit eine grandiose Entdeckung. Wer es lieber gemütlich hat, sollte sich erst einmal Gedanken darüber machen, ob er/sie sich an dieses Buch wagen will.