A review by darioschmidt
Dubliners by James Joyce

4.0

Es gibt Autoren, deren Œvre dermaßen von einem einzigen Opus magnum überschattet wird, dass die vermeintlichen "Nebenwerke" im Vergleich zu einem Roman wie z B dem Ulysses wortwörtlich untergehen.

Den Ulysses zu lesen, aber das restliche Werk Joyces jedoch mit dem Kommentar ungelesen zu lassen, dass ja nach diesem Jahrhundertroman nichts ähnlich bedeutendes mehr erwarten könne, ist ein großes Versäumnis.

Jede dieser Erzählungen zeigt auf einer unnachahmlichen Weise Joyces Liebe zu Irland und verwendet eine geschliffen präzise Sprache um den Balanceakt zwischen alltäglicher Banalität und polyglotter Detailkunst gelingen zu lassen.
Und obwohl Joyce mit diversen Sujets operiert lassen sich dennoch leitmotivische Charakteristika wie z B die politische Paralyse Irlands und die Subtextualität gescheiterter Kommunikation (besonders in "The Dead") herausfiltern.

Ein perfekter Einstieg in das Gesamtwerk von James Joyce!