A review by celly
Gestohlenes Erbe by Dana Müller-Braun

fast-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes
Es fällt mir unfassbar schwer, für das Ende keine zwei Sterne zu geben.

Den Anfang fand ich schwierig, da alles sehr mechanisch beschrieben wurde und manchmal random pausiert wurde, um Dinge zu erklären, aber so ziemlich sobald Navien anfing, ihre Schwester zu spielen, wurde es ein wenig interessanter.

Obwohl es eine Romantasy ist, fand ich den gesamten Fantasyplot weitaus spannender als Romance. Was macht Navien so anders, schafft sie es, ihre Lüge aufrechtzuerhalten, was ist mit ihrer Schwester? Ich wollte alles davon wissen, auch wenn der "Was macht Navien so anders" Teil wirklich konfus und ein wenig ungeplant erschien.

Bei dem Romance Teil des Buches, der leider viel zu groß war, habe ich irgendwann einfach nur noch mit den Augen gerollt. Ja, Navien wurde misshandelt und ist deswegen aufmerksamkeitshungrig und verliebt sich in jeden, der nett zu ihr ist, aber ihr ewiges inneres Hin und Her fand ich irgendwann einfach nur anstrengend. Sie wird ständig angelogen und hintergegangen, ist für zwei Sekunden sauer, und dann will sie die Typen dank eines Blickes plötzlich wieder vögeln. Meine Fresse. Es ist so nervig.
Und dann die Anzahl der Männer, die sie plötzlich anziehend und heiß und romantisch interessant findet. Ich musste bei Liran und Miél schon genervt aufstöhnen, aber dann Gusta? Der Erzengel? Und die finden sie auch alle interessant? Uuuughs. Und nein, dass sie sie alle anlügen, macht es nicht besser.

Navien war mit dazu beinahe schon nutzlos. Sobald sie bei Liran ist, wird sie nur noch von A nach B geschoben, sie lässt es zu, dass alle sie wie ein Kind behandeln, und lernt nichts, ohne, dass es ihr jemand vorsagt. Sie lässt sich von ihrem Bedürfnis nach Liebe so leiten, dass sie jegliche Lüge annimmt, solange die Kerle sie küssen. Ernsthaft?

Und ja, das Ende ist Müll. Dass ihre Schwester ein schlechter Mensch ist, war von vornerein klar, aber selbst dann erlaubt Dana Müller-Braun es ihr nicht, ein wirklich schlechter Mensch zu sein. Liran und Miél wird einfach mit einem split personality trope weg erklärt, und natürlich, wir lösen alle Spannung mit einem Gedächtnisverlust. Wow.
Was.
Urghs.

Wieso kriegt das Buch dann drei Sterne? Weil mein Hauptproblem bei 100 von 384 Seiten liegt und der Schreibstil nach dem Anfang wirklich gut geworden ist. Alles andere ist das größere Problem.