A review by premium_huhn
Und im Fenster der Himmel by Johanna Reiss

inspiring sad tense slow-paced
Die Geschichte der 9-Jährigen jüdischen Annie, die sich während des Zweiten Weltkriegs in den Niederlanden gemeinsam mit ihrer Schwester jahrelang bei Bauern verstecken musste. Das autobiographische Buch erzählt aus der Sicht des Kindes episodenhaft, wie sie die Jahre erlebte - zwischen dem gewissen Unverständnis eines Kindes, was vor sich geht, der Angst, entdeckt zu werden, dem Wunsch und körperlichen Bedürfnis, das Haus verlassen zu können, und dem einfachen Alltag mit der Familie, die sie versteckt hielten.

Das Buch stand noch im Regal in meinem alten Kinderzimmer. Ist vermutlich eins der alten Bücher meiner Mutter und ich habs zu meiner Schande jetzt erst gelesen. Mit über 15 jahren auf dem to-read-Stapel wohl ein neuer Rekord, dabei liest es sich schnell weg.

Eine Sternebewertung gebe ich hier nicht ab, das kommt mir zweckbefreit und pietätlos vor. Ein beeindruckendes und nahbares Buch. Die Autorin hat es geschrieben, um ihren eigenen Kindern ihre Erlebnisse näherzubringen und es liest sich dadurch so, als würde einem die Geschichte aus der Erinnerung erzählt werden. Ich fand das sehr angenehm, weil es den Schrecken so persönlich und greifbar macht, und bei aller Fürchterlichkeit auch Platz für Menschliches lässt.