A review by honsderbons
V for Vendetta by Alan Moore

4.0

"V wie Vendetta" ist ein Comic von Alan Moore und David Lloyd, der in den 80er Jahren veröffentlicht wurde. Er behandelt Themen wie Faschismus, Anarchismus und Unterdrückung.

England im Jahr 1997. Nachdem anfang des Jahrzehnts der dritte Weltkrieg Kontinentaleuropa und viele andere Regionen der Welt unbewohnbar wurden, brach im Vereinigten Königreich Chaos aus. Chaos, das von Faschisten genutzt wurde, an die Macht zu kommen und einen Überwachungsstaat zu etablieren. In diesem Orwellschen Albtraum taucht plötzlich V auf. Der mit einer Guy Fawkes Maske vermummte Terrorist setzt dem Regime in der Nacht des fünften Novembers schwer zu und rettet dabei die 16-jährige Evey vor den Häschern des Führers. Diese ist fasziniert von ihm und möchte ihn bei seinen Taten unterstützen.
"V wie Vendetta" ist wahrscheinlich einer der einflussreichsten Comics aller Zeiten. Vs Maske wurde nicht umsonst zum Symbol von Organisationen wie Anonymous, die sich auch abseits von Legalität für ihre Form von Gerechtigkeit einsetzen. Das liegt wohl vor allem an V und seiner Rolle in der Geschichte. Während er am Anfang noch wie ein eher traditioneller Antiheld wirkt (wenn auch mit Hang zum Theatralischen), entpuppt er sich im Laufe der Geschichte als viel mehr. Man kann ihm zwar vorwerfen sich manchmal wirklich unnötig kryptisch zu geben und einige Dinge nur des Symbolismus' wegen zu zu tun, doch macht das irgendwo auch die Faszination des Charakters aus. Die anderen Charaktere erhalten zwar auch überdurchschnittliche Tiefe, doch vor allem unter den Regimeanhängern fällt es manchmal schwer, einen dunkelhaarigen weißen Mann mittleren Alters von den 8 anderen zu unterscheiden.
Das Buch regt zum nachdenken an. Es setzt sich kritisch mit der Rolle des Staates auseinander, ohne Vs Anarchie als alternativlose Universallösung aller gesellschaftlichen Probleme zu präsentieren. Insgesamt eine stellenweise fordernde, aber auch belohnende Erfahrung. Zu empfehlen.