A review by felifirefly
Neon Birds by Marie Graßhoff

5.0

“Die Welt entstand aus Sternenstaub. Und ich? Ich bin nicht das Kind einer Sonne. Ich bin geboren aus einem Gedanken. Dem Gedanken Perfektion.”

Science Fiction, Soldaten, Militär, Kampfzonen.. all dies sind Schlagworte, die mich normalerweise abschrecken würde, ist dies doch eigentlich kein Genre für mich.

Und doch: als ich die Kurzbeschreibung laß, konnte ich einfach nicht anders, als dieses Buch lesen zu wollen. Denn es geht auch um künstliche Intelligenzen und ja, auch das Cover hat seinen Teil dazu beigetragen.

“Eine Zivilisation, erbaut auf Plastik und Leichen.
Bin ich hier um diese Welt zu heilen?”

Eine von Menschen geschaffene Intelligenz, Kami, breitet sich aus. Nach und nach werden immer mehr Menschen infiziert und zu Supersoldaten, so genannten Mojas. Immer mehr Sperrzonen werden errichtet und die Menschheit auf ein Minimum reduziert. Um den Rest der Welt zu schützen, kämpft das Militär nicht nur gegen Kami, das sich stetig weiterentwickelt, sondern auch gegen Sekten, die Kami unterstützen, an.

Nach nur wenigen Seiten war ich dann einfach gefesselt. Ich habe dieses Buch in wenigen Tagen verschlungen und kann es nicht erwarten, die Fortsetzung in meinen Händen zu halten.

Die Charaktere sind einzigartig und auf Anhieb liebenswert. Glaubwürdig und interessant. Genauso wie die Story. Ja, es gibt viele Kämpfe und das Militär spielt eine übergeordnete Rolle und dennoch ist es durch Maries sehr guten und flüssigen Schreibstil einfach nie trocken, langweilig oder zu actiongeladen. Auch diese Szenen gibt es, doch findet man hier keine sinnlose Action oder Gewalt, es ist alles perfekt in die Story eingebettet und das ist großartig gemacht.

Die Autorin schafft es auch bei diesen hochmodernen Technologien, Altbewährtes mit einzubauen. So lernen wir nicht nur Soldaten und Studenten der Militärakademie kennen, sondern auch eine Bogenschützin aus einem der alten Völker.

Ein weiterer positiver Punkt für mich war diese leicht unterschwellige 'japanische Art'. Tatsächlich hatte ich beim Lesen vor meinem inneren Auge die ganze Zeit einen Anime ablaufen. Es mag die Mischung aus Charakteren, Worten (Kami bedeutet immerhin Gott auf Japanisch) und auch die Art der Story, die Vermischung aus Modernem und Traditionellem, sein, doch für mich fühlte es sich ganz klar nach Anime an und das sorgte noch einmal mehr für ein tolles Lesevergnügen.

“Die Älteste sagte, dass das, was hinter den Mauern schlummerte, das Kind und gleichzeitig der Untergang der Menschheit sei. Geschöpfe, von ihnen selbst erschaffen, gekommen, um über sie zu richten. Nicht an Stelle eines Gottes oder einer höheren Macht. Sondern anstatt der Welt, der sie so viel genommen hatten.”

~~Danke an NetGalley und den Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung dieses Leseexemplars~~