A review by samiradi
Tschick by Wolfgang Herrndorf

4.0

Ich wollte schon länger eine Review zu Tschick schreiben, aber so richtig hab ich die Worte bis heute nicht so ganz gefunden.
Also grundsätzlich finde ich das ein ganz träumerisches, tolles Buch!
Ich hab es als Hörbuch gehört und konnte mich deswegen ganz schnell mit der Sprache anfreunden, sie wurde hier wirklich gut verkörpert. Gleichzeitig kann ich zu 100 Prozent nachvollziehen, dass einem das tierisch auf die Nerven gehen kann und es sich liest als hätte ein 50jähriger versucht an Pubertät zu denken - ABER; ich glaube genau damit ist das Buch auf den Punkt getroffen. Jugend aus der Sicht eines Erwachsenen. Das ist für mich genau diese Art von Erinnernungsfarbe und Stimmung, Romantik pur, idealistisch und naiv, wirklich schön. Hätte ich dieses Buch in der Schulzeit gelesen hätte ich es wahrscheinlich gehasst. Jugend aus Sicht der Jugend und Jugend aus Sicht des Alters ist sicherlich konträr.

Eine Sache, die mich wirklich gestört hat und die ich bis jetzt für mich noch nicht vollständig klären konnte, sind die bis zum Schluss ungefilterten Rassismen/Vorurteile die die Geschichte begleiten. Ist das Absicht? Soll das eine Zeit, ein Landleben, Schicksal und Charaktere authentisieren? Ich bin mir ganz einfach überhaupt nicht sicher. Vielleicht wird ja in Schulen genau darüber gesprochen, letztlich. Es ist auf jeden Fall nicht unrealistisch und als Teil eines Romans vielleicht als Stilmittel anzuerkennen. Ist jetzt schon wieder einige Wochen her, dass ich es gelesen hab. Jedenfalls ist mir das in Erinnerung geblieben. habe auch schon ein bisschen versucht zu recherchieren, bin aber leider nicht smarter geworden. Schauen wir mal.