A review by xxcharles
The Physician by Noah Gordon

3.25

Die letzten Seiten haben mich ein wenig versöhnt, weil es dort eines der wenigen Male emotional war.

Kein schlechtes Buch, aber ein langweiliges, weil Rob als Hauptcharakter unglaublich unemotional ist. Er fühlt sich sehr passiv an, als würde alles nur ohne sein Zutun geschehen, weil trotz all der Versuche, seine Träume aufzuzeigen, nichts davon wirklich rüber kommt. Nichts scheint ihn zu berühren, alles wird einfach abgespult. Lag vermutlich auch an der sehr nüchternen Sprache des Buches.

Wenn es um die historischen / medizinischen Aspekte ging, fand ich es interessant, den Rest weniger, weil alles Zwischenmenschliche sehr steif ist, insbesondere zwischen Rob und seiner "großen Liebe" Mary. Da war mehr Gefühl zwischen Ibn Sina, Karim, Miridin oder sogar dem Scheich, als zwischen ihnen, ganz davon abgesehen, dass Mary wirklich gar keine Entscheidung treffen konnte und Rob es ziemlich egal war, wie es seiner Frau ging. Ohne sie hätte mir die Story vermutlich besser gefallen. 
Man hätte ohnehin alle Frauen in dem Buch weglassen können, ohne dass es irgendeine Auswirkung auf die Story gehabt hätte. Würde der Autor bestimmt mit realistisch für die Zeit rechtfertigen, besser hat dieser Aspekt das Buch aber nicht für mich gemacht.

Ende war unbefriedigend, aber realistisch. Finde es traurig, wenn Menschen so viele Sprachen gelernt haben, so viel Wissen erworben haben, sich wahnsinnig aktiv mit Medizin auf fortschrittlichere Weise auseinandergesetzt haben, um dann alles langsam zu vergessen.

Habe kein Interesse, die weiteren Teile zu lesen.