A review by nettebuecherkiste
The Life of Rebecca Jones by Angharad Price

5.0

Rebeccas Mutter hieß ebenfalls Rebecca und kam einst als junge Braut in das entlegene Tal Maesglasau. 7 Kinder sollte sie haben, von denen jedoch nicht alle überleben würden. Rebecca wird 1905 geboren und ihr Leben wird das gesamt 20. Jahrhundert umspannen.

Angharad Price erzählt uns die Geschichte einer Bauernfamilie, wie sie als typisch für das ländliche Wales angesehen werden kann. Ihre Sprache ist wunderbar poetisch, anrührend, verzaubernd. Man wünscht sich, das Original lesen zu können, denn das Walisische hat eine reiche poetische Tradition, die auch in Rebeccas Familie eine große Rolle spielt. Der Übersetzer merkt im Nachwort beispielsweise an, dass Rebeccas Sprache uns möglicherweise zu “gebildet” vorkommen könnte, dies aber im Walisischen nicht ungewöhnlich ist. Die wunderbare Sprache weckt die Sehnsucht nach dem märchenhaften Wales und führt uns seine Schönheit vor Augen.

Es ist ein einfaches, einsames Leben, von dem Rebecca berichtet, ein hartes Leben, die Familie ist viel mit Krankheiten und Behinderungen konfrontiert, und doch erreichen einige von Rebeccas Geschwistern einen akademischen Beruf. Ganz unberührt von den Kriegen bleibt die Familie natürlich auch nicht, in Rebeccas Fall sorgt er für eine kurze und unglückliche Liebesgeschichte.

Auch wenn man es in einem solchen Buch nicht vermutet, es gibt einen Twist, der das Buch noch einmal aus anderer Perspektive erscheinen lässt und es für mich umso wertvoller gemacht hat.

Dieser kurze Roman ist ein literarisches Kleinod für Wales und, sofern man dies anhand der Übersetzung beurteilen kann, die walisische Sprache.