A review by missbookiverse
Shadows by Ilsa J. Bick

5.0

Liebes Shadows,
du bist ein riesigengroßer Sadist. Wahrscheinlich hast du das von deiner Mutter Ilsa J. Bick. Die hat dich ja zu dem gemacht, was du bist. Gib es zu, ihr labt euch daran mir als Leser und den Figuren eurer Welt Schmerzen zuzufügen, physisch, psychisch, die ganze Palette. Wenn ich Nägelbeißer wäre, hätte ich nach den 500+ Seiten keine mehr gehabt. Du bist einfach so scheißespannend! Jedes noch so kurze Kapitel endet in einem Cliffhanger oder einer Vorausdeutung, die mich dazu gezwungen haben zur nächsten Seiten zu blättern. Eigentlich kamen mir manche Kapiteleinteilungen eher überflüssig vor, weil es inhaltlich nahtlos weitergeht, aber was tut man nicht alles fürs Adrenalin?

Als wenn das nicht schon Hochpuls genug wäre, kommt dazu noch deine Vorliebe des Quälens. Es macht dir so viel Spaß Alex und Tom immer wieder um Haaresbreite aneinander vorbei schleichen zu lassen. Die beiden kommen sich manchmal so nahe und nur ich der Leser weiß das und KANN EINFACH NICHTS MACHEN! Du hast mir echt mehrmals das Herz gebrochen, nur um mir kurz darauf ein kleines Tübchen Klebstoff zu reichen, damit du danach auch wieder was zum kaputtmachen hast. Mal ganz abgesehen von den ganzen Ekel erregenden bis gruseligen Zombiemomenten. Immer wenn ich gedacht habe, schlimmer geht’s nicht mehr, hast du mir mit süffisantem Grinsen das Gegenteil bewiesen.

Am Anfang hast du mich in Sachen Gedächtnistraining ganz schön gefordert. Trotz intensiver Vorbereitung (aka eine Zusammenfassung der Autorin zu Band 1) habe ich nach den ersten paar Kapiteln ernsthaft darüber nachgedacht mich noch mal mit deiner großen Schwester Ashes zu verabreden, damit sie mir mal „schnell“ (hust) erzählt, was bei ihr eigentlich so Sache war. Aber man kennt das ja, die knappe Lesezeit, die vielen Büchern, das Aufraffen zum Rereaden... . Ich habe es schließlich ohne Ashes geschafft mich in dir zurecht zu finden, was ehrlich gesagt ein wenig unbefriedigend war. Ich hätte gern das volle Erlebnis gehabt. Andererseits lag das vielleicht auch gar nicht an meinem Gedächtnis. Du musst schon zugeben, deine Handlungsstränge sind recht komplex und nicht immer so leicht zu durchschauen. Außerdem hat jede einzelne deiner Figuren mindestens ein Geheimnis und tut nach außen immer ganz anders als es innen aussieht.

Blöderweise konnte ich mit deinem ganzen Gerede über Waffen und Bomben nicht viel anfangen – und das ist eines deiner Lieblingsthemen. Ich war schon froh, wenn ich irgendwelche Buchstabenkürzel überhaupt als Pistole oder Gewehr identifizieren konnte. Mächtig beeindruckend, was für Ahnung du von der Materie zu haben scheinst. Nur etwas schwer nachvollziehbar und verständlich für mich.

Alles in allem hatte ich eine fantastische, wenn auch sehr qualvolle Zeit mit dir. Das fand ich toll. Ich kann die Ankunft deiner kleinen Schwester Monsters kaum erwarten. Ich hoffe, es dauert nicht mehr so lange. Wenn doch werde ich diesmal wohl wirklich eine Komplettlesung der Trilogie einplanen.

In qualvoller Liebe,
Infinite Playlist