A review by roxxie
Die Angst des Tormanns beim Elfmeter by Peter Handke

1.0

Die Angst des Tormanns beim Elfmeter ♦ Peter Handke | Rezension

Dies ist eines dieser seltenen Werke, das sowohl über Kritik als auch über Satire steht. [b:Die Angst des Tormanns beim Elfmeter|1739740|Die Angst des Tormanns beim Elfmeter|Peter Handke|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1359882479l/1739740._SY75_.jpg|1388905] hätte aber für mich nicht langweiliger sein können. Es war schlicht und ergreifend das Buch des Grauens für mich.

Die Angst des Tormanns beim Elfmeter

Die Angst des Tormanns beim Elfmeter ♦ Peter Handke

Meinung

[a:Peter Handke|965|Peter Handke|https://images.gr-assets.com/authors/1417260177p2/965.jpg] scheint mir ein frustrierter Österreicher gewesen zu sein, als er dieses Buch verfasste, daher wirkt das Werk auch eher klinisch und weitgehend humorlos. Der Protagonist der Geschichte, Herr Bloch, der zuvor als Bauarbeiter gearbeitet und seine Freizeit als Torwart verbracht hat, wird in diesem Werk in der dritten Person angesprochen. Es wird nicht enthüllt, warum Bloch gekündigt und aus der Fußballmannschaft geworfen wurde. Ebenso bleiben jegliche Gründe für den Mord im Dunkel, was den Charakter von den LeserInnen immer weiter entfremdet. Es war mir nicht möglich auch nur ansatzweise Sympathien für den Protagonisten aufzubauen.

Da [b:Die Angst des Tormanns beim Elfmeter|1739740|Die Angst des Tormanns beim Elfmeter|Peter Handke|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1359882479l/1739740._SY75_.jpg|1388905] ein Buch über die moderne Langeweile zu sein scheint, muss ich wohl auch die vielen Wieso’s und Warum’s nicht beantwortet bekommen. Das Lesen dieses Buches hat bei mir keine Begeisterung entfachen können. Dies liegt aber zu einem Großteil an der Erzählperspektive und wie mir Blochs Inneres beschrieben wird. Den Bezug zu seiner Außenwelt scheint der Charakter vollständig verloren zu haben. Blochs imaginäres Universum ist weder sehr lebendig, noch mysteriös. Einfach nur sterbenslangweilig.

Da der allwissende Erzähler außerdem viel zu viele von Blochs inneren Gedanken ausgelassen hat, ist es unmöglich zu behaupten, ob unser Protagonist bei vollem Bewusstsein ist. Bloch wirkt zu oft sehr vergesslich oder er ist ein Meister darin, die Wahrheit zu verleugnen. Oder aber, er ist einfach verrückt. Ich wurde aus Bloch einfach nicht schlau.

Der Großteil des Buches beschreibt Blochs tägliche Aktivitäten. Da wäre das Aufstehen am Morgen, das Fernsehen oder wie er sich auf seltsame Gespräche und Begegnungen mit anderen Gästen im Wirtshaus einlässt. Ebenso sein Trinken, dass er ins Kino geht und ab und an ohnmächtig wird. Außerdem wird beschrieben, wie er versucht, auf der Straße Mädchen aufzureißen, in der Stadt umherläuft und gegen ein totes Wiesel tritt.
Seine Veranlagung, alles um sich herum zu über-definieren und skurrile Verbindungen zwischen scheinbar nicht zusammenhängenden Dingen herzustellen, sind so verwirrend, dass ich teils glaubte, selbst den Verstand zu verlieren.

Fazit

⭐/5

Ich habe noch nie etwas Langweiligeres und so Sinnfreies in meinem Leben gelesen. Hier wird es auch definitiv keinen Re-read geben. Dieses Buch darf weiter in meinem Regal stehen, da es zur Komplettierung der SZ Bibliothek beiträgt. Aber ein Post-it mit einem dicken Nein, danke! befindet sich bereits im Inneren.


This review was first published at The Art of Reading.