A review by sunnydee
Liebe ist unheilbar by Alexandra Ernst, Maryrose Wood

3.0

Kurz-Meinung:
Okay, erst einmal frage ich mich was dieser Titel soll – ein Mischmasch aus Deutsch und Englisch? Das ist sehr merkwürdig.

Aber auch die Mischung im Buch an sich ist sehr merkwürdig. Es fängt ganz sacht an und zieht sich auch etwa zwei Drittel des Buch so hin. Man erfährt alles über Jessamine, die weibl. Hauptperson in dem Buch. Alles plätschert vor sich hin, auch als der männl. Protagonist in der Geschichte auftaucht und so zieht es sich hin – sein besonderes Talent wird nach und nach aufgedeckt. Man lernt über Jessamines Vater, dass er einen geheimen Graten mit Giftpflanzen führt und alles über sie herausfinden möchte. Es passiert kaum etwas, wird aber in einen so lockeren und verspieltem Schreibstil vermittelt, dass ich mich trotzdem wohl fühlte. Tja und dann, BAMM!, wurde das ganz zu einem düsteren und deprimierenden Buch, das an manchen Stellen für meinen Geschmack sehr brutal für ein Buch wurde, dass der Verlag ab 12 Jahre empfiehlt. Hallo, hier wird nicht nur ein Mord bis ins kleinste Detail beschrieben – also man erlebt ihn komplett mit, vom Winseln des Opfers um Gnade bis hin zum Finalen Ende. Also ich würde das keiner 12jährigen in die Hand drücken. Das letzte Drittel passte einfach gar nicht mehr zu den ersten beiden und war daher besonders schockierend. Sicher ich konnte auch diesem Teil etwas abgewinnen. Es war spannend und in einem angenehmen Art verworren. Wäre das ganze Buch auf diese Art geschrieben, so hätte ich es durchaus positiver bewerten können. So passte es aber gar nicht. Auch die 'große' Überraschung war für mich keine. Es war mir relativ schnell klar, was hier Sache ist.

Tja und dann das Ende. Ich will hier nicht spoilern, daher sage ich nur, dass es mir absolut nicht gefiel. Außerdem frage ich mich welche Botschaft das Buch eigentlich vermitteln möchte. Im letzten Drittel werden einige sehr existenziellen Fragen indirekt in den Raum geworfen, mit denen sich der Leser befassen soll, aber ich bin überfragt, was die Autorin genau bezwecken möchte. Die große Frage ist wohl, wer entscheiden über Leben und Tod und mit welcher Begründung. Es wird geschickt dargestellt, dass etwas was gerecht scheint, im nach hinein doch das Gegenteil sein kann. Es lässt einen darüber nachdenken, was für einen Rattenschwanz so manch eine Entscheidung hinter sich herzieht. Trotzdem wurde nie klar, wie sich die Geschichte bzw. der Autor hier positioniert. Und gerade bei diesem Ende bin ich mehr als verwirrt. Es ist extrem offen, aber ich werde die Reihe definitiv nicht weiterverfolgen. Dafür hätte sich die Autorin entweder für das locker leichte und verträumte oder eindeutig für das Düstere entscheiden müssen. Diesen Mischmasch werde ich mir nicht noch einmal antun.

Meine Wertung:
3 von 5 Sternen