A review by eclipse888
Go Set a Watchman by Harper Lee

3.0

Go Set a Watchman is set during the mid-1950s and features many of the characters from To Kill a Mockingbird some twenty years later. Scout (Jean Louise Finch) has returned to Maycomb from New York to visit her father Atticus. She is forced to grapple with issues both personal and political as she tries to understand both her father’s attitude toward society, and her own feelings about the place where she was born and spent her childhood.

To Kill a Mockingbird (dt. Wer die Nachtigall stört) ist für mich ein besonderes Buch. Es ist eines der ersten (und wenigen) Klassiker, die ich von mir aus gelesen habe und das Buch hat mir gezeigt, dass es eben doch Klassiker gibt, die ich mag und dass ich sie nicht nach den ganzen Schullektüren beurteilt in einen Topf schmeißen kann. Deshalb stand für mich seit ich von Go Set a Watchman erfahren habe fest, dass ich es auch lesen werde.
Ich bin... ja, doch, ich bin enttäuscht. Meine Erwartungen waren hoch und ich sage es mal so: Die Lektorin, die Harper dazu brachte, das Buch doch lieber während Scouts Kindheit zu schreiben, hat alles richtig gemacht. Ich denke mal, niemand ist überrascht, dass die Rückblicke in die Vergangenheit meine liebsten Stellen waren. Besonders die Ereignisse, die nach Mockingbird und vor Watchman spielen, habe ich total gerne gelesen. Mein persönlicher Favorit ist die Abschlussfeier von ihrem Bruder Jem und ihrem gemeinsamen Freund Henry. ^^
Ich liebe Scout bzw. Jean Louise. Sie ist sich selbst treu geblieben und hat sich gleichzeitig weiter entwickelt. Ich finde, da hat die Autorin die Figur wirklich verstanden und perfekt in das andere Buch übertragen.
Der Punkt, der mich wirklich gestört hat, ist der Rassismus. Die meisten Bürger in Maycomb hatten schon immer etwas gegen Schwarzhäutige, aber nicht alle, besonders Atticus nicht. Er war in Mockingbird der eine Mensch, der sich auf die Seite eines Schwarzen stellte, weil er es für richtig hielt, und seinen Kindern beibrachte, dass alle Menschen gleich seien. Meinetwegen hätte er seine Meinung nach einem Anschlag oder sowas gerne ändern können, aber den gab es nicht. Es gibt keinen wirklichen Grund dazu, wieso Atticus seine Ansichten plötzlich so grundlegend verändert hat. Er war sowas wie ein Stein in der Brandung und er hat sich immer seine eigene Meinung gebildet, aber irgendwann ist das anscheinend verloren gegangen, ohne das man erfährt, wieso.
Deshalb finde ich das Buch auch nur mittelmäßig. Scout und die Rückblicke haben das Ruder hoch gerissen, während Atticus und der Rassismus dem entgegenwirkten.

Über die Autorin:
Harper Lee was born in 1926 in Monroeville, Alabama. She attended Huntingdon College and studied law at the University of Alabama. She is the author of To Kill a Mockingbird and has been awarded numerous literary awards including the Pulitzer Prize and the Presidential Medal of Freedom.

Fazit
Ich finde es zwar ziemlich interessant zu sehen, aus was letztendlich eines meiner liebsten Bücher entstanden ist, aber ich hätte mir doch eher gewünscht, dass To Kill a Mockingbird als Einzelband bestehen bliebe.