A review by lialikeslicks
Die Therapie by Sebastian Fitzek

4.0

Die Therapie ist ein wahrer Page-Turner. Auch wenn es mich nicht gleich vom Stuhl gehauen hat, so sass ich doch fast die ganze Zeit ganz vorne auf der Kante meines Lesesessels und fieberte den Antworten zu den vielen Fragen entgegen, die die Geschichte aufwirft.

Viktor Larenz als Hauptfigur fand ich wahnsinnig spannend; Der Psychiater der schon in einer der ersten Szenen in einer Anstalt ans Bett gefesselt ist, um einem anderen Psychiater seine Geschichte zu erzählen, verfehlte die Wirkung bei mir nicht. So pendelt die Geschichte zwischen der Gegenwart in der Anstalt und seiner Geschichte, die auf der kleinen Insel Parkum spielt fröhlich hin und her und wirft dem Leser fleissig Fragen vor die Füsse.

Zeit um über diese Fragen nachzudenken und Antworten zu suchen findet man aber kaum, zumindest wenn man wie ich Mühe damit hat, dass Buch aus der Hand zu legen. Das Erzähltempo ist auf den 336 Seiten durchgehend hoch und jedes Kapitel kann man ganz angespannt (tut mir leid, entspannen gibt’s hier nicht) in zehn Minuten oder weniger durchlesen. Da liest man doch gerne noch ein Kapitel mehr, bevor man das Buch wieder weglegt. Und noch eins. Und noch eins.

Der Plot ist ganz gut gelungen, offensichtliche Löcher sind mir keine aufgefallen, trotzdem hätten ein paar bestimmte Szenen, durchaus noch etwas mehr Potenzial gehabt. Über das Ende des Buches lässt sich bestimmt streiten. Mir persönlich hat das Ende des Plots ganz gut gefallen, trotzdem wäre hier ein besserer Abschluss durchaus möglich gewesen – wer mit zu hohen Erwartungen den letzten Seiten entgegen fiebert könnte durchaus enttäuscht werden. Alles in allem hat das Buch aber erreicht, was ich von einem Thriller erwartet habe: Kurzweilige Unterhaltung, fröhliches Raten und die Erfüllung einiger Klischees. Die Geschichte hielt aber auch ein paar nette Überraschungen bereit und bietet durchaus etwas mehr als «nur» Hochspannung.

Mit vier Sternen empfehle ich den Doktor Viktor Larenz gerne weiter.