A review by travelartandbookblogger
The Midnight Library by Matt Haig

4.0

TW: Depressionen, Suizid

”[...] You seem to realise that life could be worth living, if only you found the right one to exist inside. But you don‘t want that gate to close before you get a chance to go through it.“ They both were silent for a long time, as Nora observed all the books all around her. All the possibilities. Calmly and slowly, she walked along the aisle, wondering what lay beyond the covers of each book, and wishing the green spines would offer some kind of clue. (156)

Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte um die im englischen Bedfordshire lebende und an Depressionen leidende Nora Seed. Beim Versuch sich das Leben zu nehmen landet sie in einer Zwischenwelt - der so genannten Mitternachtsbibliothek, die von Noras ehemaliger Schulbücherei-Bibliothekarin Mrs. Elm geführt wird.

In dieser Bibliothek stehen lauter Bücher stellvertretend für all die Leben, die Nora hätte führen können, wenn sie an gewissen Punkten in ihrem Leben eine andere Entscheidung getroffen hätte. So kann sie nun verschiedene Lebensverläufe ausprobieren: ob als erfolgreiche Musikerin, ausgezeichnete Olympia-Schwimmerin oder Pol-Forscherin - jedoch scheint es in jedem Lebensentwurf etwas zu geben, das nicht nach ihren Vorstellungen verläuft, denn ihre Entscheidungen beeinflussen auch die Leben anderer. Außerdem sind in dem „Book of Regrets“ all die Dinge festgehalten, die sie sich selbst am meisten vorwirft.

Wird Nora es am Ende zurück in die Wirklichkeit schaffen? Und wenn ja - in welche? Ein wirklich spannendes Gedankenexperiment, das den Leser*innen vor Augen führt, wie wertvoll das Leben ist.