A review by morebookishthannot
The Passengers by John Marrs

5.0

„Wir haben zugelassen, dass unser Leben Tag für Tag von Entscheidungen bestimmt wird, die Systeme mit künstlicher Intelligenz für uns treffen.“
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Worum geht´s?
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Willkommen in einer Welt mit künstlicher Intelligenz, in der selbst fahrende Autos die Entscheidungen im Straßenverkehr übernehmen. In dieser Welt werden acht augenscheinlich zufällig ausgewählte Fahrzeuge mit Passagieren von einem Hacker kontrolliert. Diese acht intelligente, angeblich nicht zu hackende Autos sollen in 2,5h miteinander kollidieren. Jeder Versuch die totgeweihten Passagiere zu retten, führt zu weiteren Todesopfern ungeahnten Ausmaßes!
Zusätzlich wird dies alles live weltweit überall im Netz übertragen und die Zuschauer entscheiden, welcher Passagier überleben darf und welcher nicht. Was haben diese acht Passagiere gemeinsam und was hat der Hacker vor?
Zur gleichen Zeit trifft sich eine geheime Kommission, die monatlich über die Unfälle, in die selbst fahrende Autos involviert wurden, entscheidet: Wer trägt die Schuld? Mensch oder Maschine?
Bitte steigen Sie ein zu einer grauenvollen Fahrt direkt in die Hölle!
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Meine Meinung
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Holy moly, ich hätte niemals gedacht bei einem Nearfuture - Roman solche Emotionen empfinden zu können! Wut, weil die Regierung die Schuld bei Unfällen immer mehr den Menschen zuschiebt, weil Geldgier herrscht. Mitgefühl mit den Passagieren und alles, was ihnen in ihrem Leben widerfahren ist. Erschrecken, weil selbst fahrende Autos nun nicht mehr ganz so unrealistisch sind...
Mit jeder Entscheidung werden uns die tiefsten Abgründe der Menschen offenbart: Oberflächlichkeit, Rassismus, (Geld-)Gier, (Cyber-)Mobbing, Ableismus uvm.
Auch wenn es den Anschein erwecken sollte, dass die Passagiere willkürlich gewählt wurden, haben sie alle eins gemeinsam: Jeder*r von ihnen verbirgt ein schreckliches Geheimnis.
Das Buch ist zwischenzeitlich echt brutal. Erschreckend realitätsnah.
Was ich mega cool fand ist, dass der Autor die Welt bzw. deren Technologie aus seinem anderen Roman „The One“ mit in die Geschichte eingebunden hat! Sowas mag ich!
Ich konnte kaum aufhören mit dem Lesen und habe immer wieder an die Story denken müssen. Ich liebe ja Bücher, bei denen ich Theorien spinnen kann und die ganze Zeit nachdenken muss, wie es enden könnte und was für einen Sinn der „Bösewicht“ verfolgt. Das Buch ist insgesamt in vier Teile unterteilt und die letzten beiden Teile (ca. 100 Seiten) fand ich leider etwas schwach, vielleicht weil meine Fantasie sich ein anderes Ende ausgemalt hat!
Mein zweites Buch des Autors und ich kann es genauso wie „The One“ absolut empfehlen!