A review by paperlove
Golden wie Blut by Namina Forna

4.0

Im Fokus der Geschichte steht die 16-jährige Deka, die aufgrund ihrer dunklen Haut inmitten der weissen nördlichen Bewohnern ihres Dorfes schon immer wusste, dass sie anders ist. Sehr bald stellt sich heraus, dass sie goldenes Blut in sich trägt und damit zu den Alaki gehört, die von den Menschen für Dämonen gehalten werden. Gemeinsam mit anderen Alaki wird sie zum Schutz des Kaisers als Kämpferin ausgebildet, um gegen die sogenannten Todesrufer zu kämpfen, unheimliche Wesen, die immer wieder Dörfer aufsuchen und Menschen töten oder verschleppen. Je länger sie dieser Aufgabe jedoch nachgeht, desto mehr muss Deka feststellen, dass hinter diesen Wesen eine andere Geschichte steckt, als sie erwartet hätte.

Das Buch enthält zwar einige typische Elemente des Young Adult Genres, kann aber trotzdem durch ein interessantes Worldbuilding überzeugen. Besonders die Hintergrundgeschichte der Alaki und ihrer besonderen Kräfte, sowie auch die unheimlichen Todesrufern waren etwas, das mich neugierig machen konnte und die Handlung des Buches trägt.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und die Autorin verliert sich in keinen unnötigen Details, dadurch ist auch das Worldbuilding sehr leicht verständlich und es gelingt einem leicht eine Übersicht zu behalten, wie die Welt funktioniert.

Der Schreibstil ist insgesamt eher Handlungsgetrieben und weniger auf die Charaktere fokussiert. Einerseits führt das zwar dazu, dass sich das Buch flüssig und leicht lesen lässt und es keine langatmigen Stellen gibt, andererseits fehlt es dadurch vor allem den Charakteren auch etwas an Tiefe. Ich hatte jedoch den Eindruck, dass das Buch eher eine jüngere Zielgruppe ansprechen soll (also Leser:innen zwischen 12 udn 14 Jahren), und dafür ist der Erzählstil durch seine Einfachheit sehr passend gewählt.

Deka als Protagonistin fand ich überzeugend und für ihre 16 Jahre altersentsprechend umgesetzt. Die restlichen Nebencharaktere bestehen hauptsächlich aus ihren neu gewonnen Freunden bei den Alaki, die ihr loyal zur Seite stehen, über die man aber bis auf ihre Namen kaum etwas erfährt. Die Liebesgeschichte verläuft eher subtil im Hintergrund, war aber dennoch vorauszusehen.

Die Handlung dieses ersten Bandes folgt einem klaren roten Faden, deren Spannung sich durch kleinere Enthüllungen (die für mich aber eher wenig überraschend kamen) immer mehr aufbaut und dann in einem sehr schnellen Endkampf abgerundet werden. Es bleiben eigentlich kaum offene Fragen, deshalb würde das Buch in meinen Augen auch als Einzelband funktionieren. Trotzdem bin ich neugierig, was sich die Autorin für die beiden Fortsetzungen dieser Trilogie ausdenken wird.

Fazit:
"Golden wie Blut" ist der Reihenauftakt und gleichzeitig auch das Debüt der Autorin Namina Forna zu ihrer "Die Göttinnen von Otera" Reihe. Das Buch ist eher für jüngere Leser:innen geschrieben und lässt sich durch seinen einfachen Schreibstil zügig lesen. Das Worldbuilding ist ebenfalls eher simpel und übersichtlich gehalten, konnte mich aber durch die zugrundeliegende Idee mit den Alaki und den Todesrufern als Wesensarten neugierig machen. Insgesamt ein solides Debüt, dessen Geschichte in sich abgeschlossen ist. Von mir gibt es für dieses Buch 4 Sterne und eine Leseempfehlung für jüngere Leser:innen.