A review by kruemelgizmo
Roman eines Schicksallosen by Imre Kertész

3.0

Als 15-jähriger Junge wurde der Ungar Imre Kertész 1944 nach Auschwitz deportiert und 1945 in Buchenwald befreit.

In diesem Buch dient ihm Köves Györgi, ein 14-jähriger Junge als Erzähler und beschreibt in einer ungewohnten Art und Weise mit autobiographischen Zügen die Deportation nach Auschwitz und sein Leben in Leitz und Buchenwald.

Und diese ungewohnte Art und Weise der Erzählung macht mir die Bewertung sehr schwer.
Der 14-jährige Köves blieb mir unbegreiflich, zu gleichgültig, zu gefühlsarm, zu naiv, einfach unglaubwürdig. Vor allem die Gefühlsarmut sorgte bei mir für eine große Distanz, die hier schon von Anfang an schon besteht, schon vor der Deportation und nicht erst durch die Erlebnisse in den Lagern ausgelöst. Nätütlich geht jeder mit Schrecken, Tod und Verzweiflung anders um, aber hier handelt es sich um einen 14-jährigen Jungen, den so gar nichts berührte, es war im einfach egal, und leider berührte mich daher die Geschichte auch nicht.

Auch hatte ich Schwierigkeiten mit der Darstellung des Lagerlebens, den der Junge immer mit Vernunft und Logik begegnet und für richtig erachtet, ich konnte dies einfach nicht nachvollziehen.

Der Schreibstil machte es mir auch nicht leichter eine Verbindung zum Hauptprotagonisten zu finden, da der Autor sich oft in sehr langen, verschachtelten Sätzen ergeht, deren Botschaft mir nicht immer sofort bei mir ankam.

Ich scheine hier nicht ganz die Zielgruppe zu sein, mir ist dieses Buch einfach zu kalt und sachlich für eine Erzählung bzw. für eine Geschichte mit autobiographischen Zügen, die Schilderungen lösen bei mir häufig nur ein befremdliches Gefühl aus, vielleicht konnte der Autor aber auch mit diesem Trauma seines Lebens nicht anders umgehen als rs sachlich zu verpacken.

Mein Fazit lautet daher:
Ein lesenswertes Buch für jeden Geschichtsinteressierten, es ist es wert das man sich eine eigene Meinung darüber bildet.