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A review by schreibratte
Schattenwanderer by Christiane Pöhlmann, Алексей Пехов, Alexey Pehov
2.0
2,5 Sterne, denn immer, wenn ich es gerade mochte, kam wieder eine Passage, die mich extrem langweilte und am "ganz okay" schon haarscharf vorbeischrammte.
Vielleicht ist in Teilen auch die Übersetzung Schuld, denn es gab einige holprige Stellen, die ich aus meiner Erfahrung mit Übersetzen als schlecht gemacht identifiziert habe - natürlich kann es auch eine getreue Übertragung aus dem Original sein, das weiß ich nicht und kann es bei dieser Sprachkombi auch nicht prüfen.
Der Schattenwanderer kommt mit sehr vielen Dingen daher, die man aus der High Fantasy schon kennt und auch erwartet: epische Quests, um die Welt zu retten, magische Dinge, die man dazu braucht (auch wenn der Eine Ring da irgendwie ikonischer ist als dieses Regenbogenhorn...), einen unbeschreiblichen Bösen, der einfach Böse ist und dessen Schergen überall lauern, einen Auserwählten, der in allen Prophezeiungen vorkommt und eigentlich doch total unscheinbar und vor allem unwillig ist. Garrett ist ein Meisterdieb und wird anfangs auch als solcher kontaktiert, das gefiel mir sehr - doch dann wird er zum Schattentänzer und natürlich Gestalt aus den alten Prophezeiungen, wie könnte es auch anders sein.
Generell gibt es hier und da originelle Ideen, die Pehov sofort wieder negiert, überflüssig macht oder fallen lässt, um doch wieder zum Klischee überzugehen. Oder spannende Stellen mit interessanten Nebenquests, die durchbrochen werden von ewig langen Liedern und seltsamen Vergangenheitseinsichten. Ich weiß wirklich nicht, warum wir durch Garretts Augen (der übrigens Ich-Erzähler ist) auch noch mehrere Rückblenden von längst toten Charakteren aus der Vergangenheit brauchen, was er dann alles auf seltsame Weise miterlebt. Statt knapp hinzuweisen, was passiert ist, gibt es hier seitenlange Ausflüge, die die Spannung komplett rausnehmen. Überhaupt hat Pehov ein Problem mit Infodump, weil es zu viel Details über Gesellschaft und Welt gibt, die nicht alle in Garretts Erleben eingeflochten werden können.
Das geht zu Lasten der Charaktere, die alle schwammig bleiben, und der Spannung an sich, die zwar immer wieder aufkommt und zeigt, dass Pehov es schon kann, dann aber nicht durchgehend durchgeführt wird. Bei den ganzen Nebencharakteren war ich schon bald raus, wer wer ist, obwohl ich normalerweise ein gutes Gedächtnis für Randfiguren habe. Gerade die Wilden Herzen waren allerdings nur konfus, vor allem, da alle zwei Namen haben und Pehov munter zwischen ihnen wechselt. Dann noch hier und da die Rassebezeichnungen als Synonym und ich bin völlig weg. Ohnehin gibt es ständig Geplänkel zwischen einem Gnom und einem Zwerg, die zu den Gefährten - pardon, Mitreisenden - gehören, dessen Zweck sich mir nicht erschloss. Weder wuchsen mir die beiden dadurch ans Herz noch gewannen sie an Charaktertiefe.Stattdessen stirbt dann ein ganz anderer Charakter, der sich vorher auch durch nichts groß hervorgetan hat und dessen Schicksal dem Leser völlig egal ist. Was noch dadurch verstärkt wird, dass Garrett auch ziemlich oberflächlich bleibt angesichts der Todesnachricht. Wenn schon keine Stimmung aufkommt, kann man es auch ganz lassen.
Das Ende ist sehr abrupt. Man merkt der gesamten Handlung an, dass es hier ein erster Band eines Mehrteilers ist. Dennoch wirkte es fast so, als hätte man willkürlich zwischen Kapiteln das Buch beendet.
Diese Kritikpunkte haben das Lesevergnügen für mich doch geschmälert, aber ich werde wohl noch Band 2 eine Chance geben. Hauptsächlich aus Neugier, ob Pehov die Fehler wiederholt oder es besser wird.
Vielleicht ist in Teilen auch die Übersetzung Schuld, denn es gab einige holprige Stellen, die ich aus meiner Erfahrung mit Übersetzen als schlecht gemacht identifiziert habe - natürlich kann es auch eine getreue Übertragung aus dem Original sein, das weiß ich nicht und kann es bei dieser Sprachkombi auch nicht prüfen.
Der Schattenwanderer kommt mit sehr vielen Dingen daher, die man aus der High Fantasy schon kennt und auch erwartet: epische Quests, um die Welt zu retten, magische Dinge, die man dazu braucht (auch wenn der Eine Ring da irgendwie ikonischer ist als dieses Regenbogenhorn...), einen unbeschreiblichen Bösen, der einfach Böse ist und dessen Schergen überall lauern, einen Auserwählten, der in allen Prophezeiungen vorkommt und eigentlich doch total unscheinbar und vor allem unwillig ist. Garrett ist ein Meisterdieb und wird anfangs auch als solcher kontaktiert, das gefiel mir sehr - doch dann wird er zum Schattentänzer und natürlich Gestalt aus den alten Prophezeiungen, wie könnte es auch anders sein.
Generell gibt es hier und da originelle Ideen, die Pehov sofort wieder negiert, überflüssig macht oder fallen lässt, um doch wieder zum Klischee überzugehen. Oder spannende Stellen mit interessanten Nebenquests, die durchbrochen werden von ewig langen Liedern und seltsamen Vergangenheitseinsichten. Ich weiß wirklich nicht, warum wir durch Garretts Augen (der übrigens Ich-Erzähler ist) auch noch mehrere Rückblenden von längst toten Charakteren aus der Vergangenheit brauchen, was er dann alles auf seltsame Weise miterlebt. Statt knapp hinzuweisen, was passiert ist, gibt es hier seitenlange Ausflüge, die die Spannung komplett rausnehmen. Überhaupt hat Pehov ein Problem mit Infodump, weil es zu viel Details über Gesellschaft und Welt gibt, die nicht alle in Garretts Erleben eingeflochten werden können.
Das geht zu Lasten der Charaktere, die alle schwammig bleiben, und der Spannung an sich, die zwar immer wieder aufkommt und zeigt, dass Pehov es schon kann, dann aber nicht durchgehend durchgeführt wird. Bei den ganzen Nebencharakteren war ich schon bald raus, wer wer ist, obwohl ich normalerweise ein gutes Gedächtnis für Randfiguren habe. Gerade die Wilden Herzen waren allerdings nur konfus, vor allem, da alle zwei Namen haben und Pehov munter zwischen ihnen wechselt. Dann noch hier und da die Rassebezeichnungen als Synonym und ich bin völlig weg. Ohnehin gibt es ständig Geplänkel zwischen einem Gnom und einem Zwerg, die zu den Gefährten - pardon, Mitreisenden - gehören, dessen Zweck sich mir nicht erschloss. Weder wuchsen mir die beiden dadurch ans Herz noch gewannen sie an Charaktertiefe.
Das Ende ist sehr abrupt. Man merkt der gesamten Handlung an, dass es hier ein erster Band eines Mehrteilers ist. Dennoch wirkte es fast so, als hätte man willkürlich zwischen Kapiteln das Buch beendet.
Diese Kritikpunkte haben das Lesevergnügen für mich doch geschmälert, aber ich werde wohl noch Band 2 eine Chance geben. Hauptsächlich aus Neugier, ob Pehov die Fehler wiederholt oder es besser wird.