A review by bonjuur
Die Oleanderschwestern by Christina Caboni

2.0

Der Klappentext klang so vielversprechend, und dazu noch ein schönes Cover. Ich habe mich richtig auf dieses Buch gefreut und war genau wie die Zwilingsschwestern Viola und Iris gespannt darauf, mehr über ihre Familie zu erfahren.

Die Zwillinge begegnen sich zufällig und wussten bis dato nichts über die Existenz der anderen. Sie reisen nach Italien zum Anwesen ihrer Großmutter, wo sie mehr über ihre Familiengeschichte und die Gründe ihrer Trennung erfahren wollen.

Leider hat mich das Buch enttäuscht. Die Geschichte geht nur schleppend voran, es passiert kaum etwas. Anstatt zu reden rennen die Charaktere lieber weg wenn der andere etwas sagt, was ihm nicht passt. Und auch sonst sind die Charaktere total flach, setzen sich nicht von den anderen ab. Viola, die anfangs als introvertiert beschrieben wurde, hat eine große Klappe und scheint ziemlich gern zu reden, und Iris, die extrovertierte, entspricht dieser Beschreibung überhaupt nicht.
Ständig hat die Großmutter gesagt 'Jetzt erzähle ich euch alles', sagt dann einen Satz, und dann gibt's Essen. Das hat die Geschichte so unnötig gestreckt. Zum Schluss kam dann das Geheimnis raus, was sie gehütet hat, und der Grund dafür dass ich dem Buch 2 anstatt 1 Stern gab, da ich damit nicht gerechnet habe. Allerdings war die Auflösung nicht genug, es blieb viel zu viel offen.
Spoiler Warum war Guilia so grausam zu ihrer Schwiegertochter Claudia, dass diese keinen Fuß auf das Anwesen setzen wollte?

Auch gestört hat mich das Gerede davon, dass ein Zwilling ja spürt, was der andere spürt. Das kann
ich mir bei Zwillingen, die gemeinsam aufwachsen, gut vorstellen, aber in diesem Falle kam es mir zu romantisiert vor. Womit ich auch zu meinem größten Kritikpunkt komme: Der Grund für die Trennung der Zwillinge. Komplett unlogisch, kein Elternteil würde jemals so handeln, auch nicht wenn sie noch jung sind.
Das Thema der Blumen hat mich auch nicht wirklich erreicht, und das Gerede darüber war für mich einfach eine Spur too much. Diese Blume bewirkt Mut, diese Kraft ... das ist wohl einfach nicht meine Welt und kam mir sehr gekünstelt vor.

Und ganz zum Schluss: Die Romanze(n). Sie waren komplett unnötig, wirkten gestellt und unglaubwürdig. Die Geschichte wäre perfekt ohne sie ausgekommen und hätte damit eine schöne Botschaft über Familie vermitteln können. So aber hat es sich angefühlt als hätte die Autorin ganz zum Schluss noch irgendwie eine Rmanze einfügen wollen, auf Teufel komm raus.

Eine Geschichte mit viel Potential - das meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde.