A review by _cecilie_
Stadt der Sterne by Mary Hoffman

adventurous emotional hopeful medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? It's complicated
  • Flaws of characters a main focus? No

4.0

Ach Stravaganza, wie habe ich dich in der sechsten Klasse geliebt, das ganze erste Kapitel hätte ich förmlich mitsprechen können, selbst nach über zehn Jahren noch! Stadt der Masken habe ich tatsächlich nur ein oder zwei Mal gelesen und keine größere Erinnerung daran, aber Stadt der Sterne! Ja, Stadt der Sterne habe ich etliche Male gelesen, unter anderem in einem sehr verregneten Irland-Urlaub. Ich habe also entsprechend viel Nostalgie für diesen Roman und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das meine Bewertung nicht in irgendeiner Hinsicht beeinflussen würde. 

Ich muss gestehen, auch wenn ich inzwischen nicht mehr die Zielgruppe bin: Stravaganza hat eine Prämisse, die interessant genug ist, um originell zu sein, ohne so abgespaced zu sein, dass man nur noch mit den Augen rollen will, was mir in der Zwischenzeit mit vielen YA Romanen so gegangen ist. Kurzum: Zeitreise, Alternatives Universum, Italien-esque in der Renaissance bis frühen Neuzeit ist recht unterhaltsam und entzieht sich geschickt den „das ist ja historischen inakkurat!“ Kritiken, da es sich schließlich nicht um ein echtes Land handelt. Die Figuren sind alle nicht allzu tiefgründig, aber liebenswert und doch unterschiedlich genug charakterisiert, dass man sie alle unterscheiden kann. Georgia mochte ich als Kind schon und glücklicherweise ist das immer noch der Fall. Ich muss zugeben, dass es keinen Charakter gibt, den ich wirklich gar nicht leiden kann. Selbst die stereotypischen ‚Bösewichte‘ sind für dieses Genre erstaunlich komplex. So ist Niccolo di Chimici zwar manipulativ und ehrgeizig, jedoch im Bestreben die Machtposition seiner Familie zu sichern und mit einer überraschend warmherzigen Liebe seinen Kindern gegenüber.
Der ‚böse Spion‘ begleicht seine Schulden und der ‚böse Stiefbruder‘ gibt letztendlich Georgias Talisman zurück.
Ich schätze diese vermenschlichenden Seiten sehr. 

Kritikpunkte sind höchstens, dass die Mitte des Buches etwas schleppt, das Volk der Manoush, das auf der Kultur der Roma und Sinti beruht zwar immerhin nicht villifiziert, aber durchaus romantisiert und exotisiert dargestellt wird, was mir etwas negativ aufgefallen ist. Allerdings kann ich insgesamt sagen, was mich sehr freut: It overall holds up, nice!