deteho's reviews
3 reviews

Ingenium: Das erste Rätsel by Danielle Trussoni

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dark mysterious tense medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? It's complicated
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.5

ACHTUNG! SPOILERGEFAHR!

Ich hatte mit Ingenium viel Spaß! Die Geschichte ist unterhaltsam, Mike eine liebenswerte Hauptfigur und Conni als Hund war einfach putzig. :-)

Ich mochte den Start in die Geschichte sehr gerne. Ohne viele Umwege geht es direkt los und wir sind mitten in diesem außergewöhnlichen Fall. Dr. Moses und Mike entwickeln schnell eine Verbindung zueinander und das fand ich sehr angenehm. Schnell kommt ja dann auch die außergewöhnliche Ausstattung des Buchs zum Tragen, denn immer wieder diese Rätsel visualisiert zu sehen, lockert das Lesevergnügen ungemein auf und verdeutlicht es einfach. Selbst über den Hangman habe ich mich wirklich gefreut, obwohl er ja eigentlich nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Mir hat es gefallen!

Und ich maaaag es, dass nach dem Start der Spannungsbogen etwas abnimmt. Freue mich immer, wenn mir ein Buch Zeit zum Atmen lässt, um allgemein die Figuren etwas besser kennenzulernen. Autoren wir Fitzek und Strobel, um jetzt mal zwei sehr populäre Beispiele zu nennen, halten ihre Spannungsbögen meist äußerst hoch und manchmal ist das auch cool, aber manchmal eben auch echt stressig. Hätte aber zu einem Buch wie Ingenium nicht gepasst. Wer gerne rätselt, nimmt sich ja schließlich gerne Zeit dafür. ;-)

Dementsprechend gefallen haben mir die Rückblenden in Form von Berichten und Tagebucheinträgen. Manchmaaaaal fand ich die Platzierung etwas schlecht gewählt. Es macht eigentlich Sinn, dass Mike selbst dann schnell lesen kann, wenn er verfolgt wird. Nur das war teilweise inmitten einer Szene, die aufgrund eines Twists gerade an Fahrt aufgenommen hat. Und dann kam auf einmal diese Rückblende. Das hat mich ein bisschen aus dem Moment gerissen und das fand ich einfach schade. :-(

Was ich wirklich gut fand, waren die Traumsequenzen mit Mike und Jess. Die fand ich wirklich mysteriös und dadurch, dass die recht selten vorkommen, sehr einnehmend. Da habe ich mich immer gefreut, wenn Mike dann auch mal schlafen musste. :D Und es ist toll, dass die Sexszenen nicht zu ausschweifend sind. Sie sind da, aber nicht wirklich explizit und es gibt heutzutage so viele Bücher, die da, meiner Meinung nach, total über die Stränge schlagen. Auch die ganze Übernatürlichkeit an sich hat mich abgeholt. Da wollte ich wissen, was da genau eigentlich abgeht, auch mit diesem besonderen Ritual und allgemein die Parts mit der Puppe Violayne. Die Passagen im Sedge-Haus waren teilweise auch ein bisschen gruselig – super! :D

Mike als Hauptfigur und Supergenie ist eine spannende Ausrichtung und es ist natürlich umso faszinierender, dass es das wirklich gibt. Seinen inneren Konflikt mit seinem alten Ich empfand ich als wirklich passend und es macht total Sinn, dass er solche Probleme hat. Und es ist dermaßen nachvollziehbar, dass er eine Hündin hat, die ihn einfach so nimmt, wie er ist. Das fand ich schön und logisch. Cam als zweiter Blickwinkel hat noch einmal eine andere Sicht auf das Geschehen preisgegeben, wobei man mit ihm in gewisser Weise sympathisiert. Und es ist ebenfalls ein Mann mit einem inneren Konflikt.

Allgemein sind die Nebenfiguren angenehm, ich habe da jetzt eigentlich niemanden, den ich total doof fand oder so. Die Beziehung zwischen Jess und Mike macht natürlich Sinn, da hat Lilith sozusagen etwas in Gang gesetzt. Zum Schluss hin wäre es für mich sozusagen nicht nötig gewesen, dass sie sich direkt noch einmal so nahekommen, aber ja, es war absehbar. Bin gespannt, wie sich das entwickelt, denn da scheint ja ein gewisses Eis bei Mike gebrochen zu sein.

Das Ende kam mir allerdings viel zu schnell und ich fand das zu kurz. Also das waren ca. 40 Seiten, meine ich, da wird dann die Handlung rund um Sedge (vorerst) abgeschlossen, die Austreibung von Lilith vorgenommen und gleichzeitig noch das Ende verarbeitet. Puh. Zu wenig Zeit für zu viele Story-Stränge, die ein Ende finden wollen. Ich hoffe, dass sich das zweite Rätsel etwas mehr Zeit nimmt, um die Dinge zu Ende zu bringen. Ist natürlich eine rein subjektive Wahrnehmung.
Cult by Henrik Fexeus, Camilla Läckberg

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challenging dark mysterious tense
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

5.0

HÖRBUCHREZENSION

Wirklich große Spoiler-Gefahr. Wer wirklich Nichts über den Verlauf der Geschichte, die Charakterentwicklung etc. erfahren möchte, hört hier auf zu lesen. :-)

Zunächst einmal: Vera Teltz ist eine unglaublich gute Vorleserin. Sie nimmt mich dermaßen mit auf diese nervenaufreibende, teilweise wirklich schlimme Geschichte, sodass ich nicht nur einmal Schlucken oder auch lachen musste. Diese beinahe 20 Stunden Hörbuchzeit waren weg wie Nichts – richtig toll!

Bei der Geschichte selbst: Ich gebe zwar fünf Sterne, aber ich gehe mit Trauer und Wut aus diesem Buch, freue mich aber gleichzeitig auf den Abschluss dieser Trilogie. Zunächst einmal ist der eigentliche Fall schon echt heftig. Ich bin selbst Vater und wenn ich mir vorstelle, dass mein Kind aus der Kita heraus entführt wird, dann wird mir einfach nur schlecht. Dementsprechend ist die Einstiegshürde für Eltern bei diesem Buch grundsätzlich hoch. Ich musste wirklich schlucken, konnte es aber aushalten – also, es beschäftigt mich nachhaltig jetzt nicht auf negative Weise.

Was mir generell beim Vorgänger bereits sehr gefallen hat, sind die Figuren und allgemein die Darstellung der Charaktere. Klar: Mina und Vincent stehen im Fokus und deren Beziehung zueinander efährt eine deutliche Entwicklung, jedoch werden alle Charaktere des Teams eingebunden, die an dem Fall des entführten Fünfjährigen Jungen beteiligt sind. Das finde ich wirklich toll, denn dadurch entwickle ich auch zu den anderen Figuren eine Bindung. Sie sind mir nicht egal und ich will nicht, dass ihnen etwas passiert. Das ist wirklich schön, aber Finsternebel zeigt mir mal wieder, wie sehr es mich dann erschüttert, wenn genau diesen liebgewonnenen Nebenfiguren etwas passiert.

GROßER SPOILER

Warum, warum, warum musste Peter (wird er so geschrieben? Ist beim Hörbuch manchmal schwierig...;-) sterben? Bei den anderen wäre es natürlich auch schlimm gewesen, aber Peter ist ein durch und durch sympathischer Mensch, der allen sein vielleicht manchmal nerviges, aber trotzdem niedliches Video zeigen möchte, bei dem seine Drilinge zum ESC tanzen. Damit will er halt alle aufheitern, aber neeeeein, er musste sterben. Das hat mich echt wahnsinnig mitgenommen. Autor und Autorin haben sich offensichtlich wirklich damit auseinandergesetzt, welche Fragen sich als Betroffene oder Betroffener wohl stellen, wie Angehörige damit umgehen wollen oder können. Denn genau diese Fragen habe ich mir auch gestellt und Fexeus und Läckberg konfrontieren mich zum Schluss mit genau diesen wirklich schlimmen Gedanken. Das hat mich wirklich alles sehr getroffen. Reicht nicht, dass mehrere Kinder in diesem Buch sterben bzw. Kinderleichen auftauchen, da stirbt dann auch noch der Familienvater von Drillingen.

Das. War. Krass.

Ich kann Finsternebel wirklich empfehlen, denn wie bei einigen anderen Trilogien handelt es sich hierbei nicht um den schwächelnden zweiten Band, sondern um einen gnadenlosen Nachfolger.

Wer mit dem Thema umgehen kann, hört unbedingt rein!

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Suzukis Rache by Kōtarō Isaka

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dark funny mysterious medium-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.0

Nachdem ich „Bullet Train“ sehr unterhaltsam fand, wollte ich auch unbedingt „Suzukis Rache“ hören. Es liest wieder Max Hoffmann und wie bereits zuvor liest der Mann spitzzüngig, leicht filigran und nicht zu emotional, was ich bei Büchern mit einer guten Prise Pathos immer ganz cool finde.

Ich fand Suzukis Rache auch wieder unterhaltsam und kurzweilig, aber mir hat Bullet Train etwas besser gefallen. Von der Idee und Struktur her gehen beide Hörbücher ähnliche Pfade und ich mag das, wenn Killer immer Decknamen besitzen. Das hat halt etwas ganz Eigenes und fast Mythisches, wenn von „der Zikade“ oder „vom Wal“ die Rede ist. Suzuki wirkt in seiner Rolle als Rächer seiner Frau etwas hilflos und beinahe ziellos, wenn ich seine Idee, sich bei einem mutmaßlichen Killer einfach als Hauslehrer einzuschleichen, ziemlich gelungen und ebenfalls witzig finde, weil er da selbst überhaupt nicht weiß, was er da eigentlich macht. Und genau das finde ich unterhaltsam. Da stören mich gewisse Elemente so gar nicht, die ziemlich unlogisch in Erscheinung treten.

Insgesamt fand ich das Buch gut, aber es bleibt für mich hinter Bullet Train zurück. Ich finde allerdings, dass alle, die Bullet Train jedoch unterhaltsam fanden, auch mit Suzukis Rache nichts falsch machen. Denn Figuren wie „der Wal“ sind eher selten in der Krimiliteratur aufzufinden und ich habe das Gefühl, dass solche Charaktere, mit solch ganz speziellen Eigenschaften, häufig gerade in der asiatischen Literatur gang und gebe sind.

Ich kann das Buch und Hörbuch jedenfalls empfehlen – vor allem für Fans asiatischer bzw. japanischer Krimi- und Thrillerliteratur.
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