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Die Seele des Bösen - Blut, Angst und Tränen by Dania Dicken

kruemelgizmo's review

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5.0

In Pittsburgh werden junge Frauen entführt, über Wochen gefoltert und schließlich erwürgt. Als der Killer mit den Medien Kontakt aufnimmt wird die BAU-Einheit mit der Profilerin Sadie Scott hinzugezogen. Für Sadie sind die Motive des Serienkillers ein Schock, denn der Killer ahmt ihren Vater den Oregon Strangler nach. Dies muss Sadie jedoch fast mit sich alleine ausmachen, denn ihr Verlobter Matt ist fest in die Prüfungen beim FBI eingebunden. Mehr Verständnis erhält sie von der flüchtigen Bekanntschaft Brandon, er versucht ihr Mut zu zusprechen als der Killer versucht Sadie persönlich unter Druck zu setzen und sie zu zermürben. Doch Sadie ahnt noch gar nicht was der Killer wirklich vor hat und was Sadie weit über ihre Grenzen bringt.

Die Seele des Bösen - Blut, Angst und Tränen ist der 5. Teil der Sadie Scott Reihe aus der Feder von Dania Dicken.

Nachdem mich der letzte Teil nicht ganz so begeistern konnte wie seine Vorgänger war ich auf den neuesten Teil der Reihe sehr gespannt.

Sadie macht es mir am Anfang der Geschichte nicht leicht, ihr Verhalten und ihre Reaktionen lösten bei mir eine leichte Gereiztheit aus, die aber schnell wieder verschwand da der Fall nun in den Vordergrund der Geschichte rückt. Ein Serienkiller der sich Sadies Vater, den Oregon Strangler, zum Vorbild nimmt, betritt die Bühne. Für Sadie wird auch dieser Fall damit wieder sehr persönlich, vor allem weil der Täter den Kontakt mit der Öffentlichkeit und mit ihr sucht und sie damit sehr unter Druck setzt. Aber der Killer hat noch viel schlimmeres vor, das war nur der Anfang.

Das Tempo und die Spannung der Geschichte nimmtnach und nach immer mehr Fahrt auf und lässt mir als Leser bald keine Zeit mehr zum Luft holen. Gefangen in eine spannende, aber auch sehr grausame Geschichte musste ich einfach immer weiterlesen. Die beschriebenen Grausamkeiten gingen mir als Leser an die Nieren und ich bin dankbar das nicht alles bis ins kleinste Detail beschrieben wurde und ein Ekelfaktor damit außen vor bleibt, denn mein Kopfkino war hier mehr als ausreichend.

Mit dem Schluss des Falles hadere ich persönlich ein wenig, er ist in sich nachvollziehbar, passend und auch verständlich, aber moralisch für mich ein wenig fragwürdig.

Für mich war dieser Teil der Reihe der bisher beste und gelungenste Teil, die Spannung die sachte beginnt, steigerte sich dermaßen das ich als Leser nicht aufhören konnte zu lesen.

Mein Fazit:
Der bisher spannendste Teil der Reihe, der an die Nieren geht. Thriller- und Profilingfans kann ich diese Reihe nur empfehlen!

stefaniefrei's review

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5.0

Sadie Scott 5: Suche nach einem Serienmörder erlaubt nicht nur den Profilern keine Atempause

Dania Dicken stellt in ihrem Eingangs-Zitat und in ihrem Nachwort klar, dass sie die Sicht der Opfer von sexuellen Gewalttätern deutlicher in den Fokus stellen möchte. Das gelingt ihr in erbarmungslos heftig an die Nieren gehender, aber nie voyeuristischer Weise. „Jetzt bist du nicht mehr derselbe Mensch wie vorher.“ Das sagt in diesem fünften Band um Profilerin Sadie Scott der gesuchte Sexualsadist zu seinem neuesten Opfer.

Während Sadie ihren Verlobten Matt wegen dessen Ausbildung - ebenfalls beim FBI – schmerzlich vermisst, wird sie beruflich gefordert: zwei junge Frauen wurden ermordet aufgefunden, nach Misshandlung in vorangegangener Gefangenschaft. Gut die Darstellung der Polizeiarbeit, nicht spektakulär, sondern sicher oft langsam, mühselig, quälend – mit den daraus folgenden Zweifeln, ob hätte mehr getan worden sein können. Zu Beginn des Buches wird man als Leser noch etwas geschont – so wird verdeutlicht, warum manches an Sadies Verhalten definitiv anders ist als es sonst üblich wäre bei jungen Frauen ihres Alters, schließlich hat sie wegen ihrer Vergangenheit als einzige Überlebende des Blutrauschs ihres Serienmörder-Vaters so einiges in ihrer emotionalen Entwicklung erst spät nachzuholen begonnen. Als sie dann jedoch beschließt, auch endlich einmal Vertrauen zu anderen zu fassen, kann man sich als Leser dennoch des Gefühls nicht erwehren, dass sie – vielleicht? auch zu vertrauensselig sein kann. Doch es kommt viel viel schlimmer und zumindest für mich auch völlig anders als gedacht.

Ich möchte hier auf keinen Fall etwas verraten, aber was Dania Dicken da abliefert, ging mir heftig an die Nieren – und ich konnte das Buch trotzdem kaum aus der Hand legen, weil es nach den ersten paar Seiten wirklich praktisch keine Gelegenheit gibt, sich als Leser kurz zurückzulehnen, und die Handlung geradezu gnadenlos rasant vorangetrieben wird. Ja, es ist grenzwertig in der Direktheit der Gewaltdarstellung – aber die Autorin schafft es, auch die Stärke des Opfers zu vermitteln, schreibt jedoch ganz sicher nicht für schwache Nerven.

Für diesen nunmehr fünften Band der Reihe um FBI-Profilerin Sadie Scott gilt inzwischen, dass er sich nicht mehr als Einstieg in die Serie eignen dürfte, was zum Beispiel mit Band 3 noch durchaus ging: es wird zu vieles aus den vergangenen Romanen vorausgesetzt, speziell die Vorgeschichte Sadies und noch spezieller alles zu ihrem leiblichen Vater. Dafür dürften Fans der anderen, „älteren“ Profiler-Serie der Autorin sich freuen, eine „alte Bekannte“ wiederzutreffen, weil die Profilerin Andrea Thornton erneut hinzugezogen wird, wie auch schon in Band 4 (ich mag das und es funktioniert, auch wenn ich die genannte Serie noch nicht gelesen habe, denn warum auch sollten nur die TV-Serien-Schreiber so etwas dürfen? Es steht jedenfalls eine Neuauflage bei Bastei Lübbe zu Andrea Thornton ins Haus, auf die ich mich schon freue – jetzt habe ich ja endlich eine Grund, auch mit DER Reihe regelrecht beginnen zu „müssen“).
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